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Vielfältig und forschungsstark

Drei neue interdisziplinäre Gruppen realisieren am FRIAS wissenschaftliche Projekte

Freiburg, 06.10.2011

Am 1. Oktober haben drei neue Interdisziplinäre Forschergruppen aus der Universität, die für das Kollegjahr 2011/2012 ausgewählt wurden, am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) ihre Arbeit aufgenommen.

An dem Projekt „Mobilität, Klimawandel, Governance“ arbeitet Prof. Dr. Tim Freytag, Kulturgeographie, gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Schweden und Großbritannien. Eine Verstärkung des Treibhauseffektes ließe sich nur verhindern, wenn Emissionen künftig zurückgingen. Gerade im Bereich der Mobilität erscheint das besonders schwierig, weil ein Anstieg des weltweiten Transportaufkommens zu erwarten ist. Die Gruppe um Freytag befasst sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen Mobilität, Klimawandel und Steuerungselementen. Die Steuerung klimawirksamer Einflüsse, auch Klima-Governance genannt, gilt als ein Schlüssel, um notwendige Emissionsminderungen politisch und gesellschaftlich umzusetzen.

Das Vorhaben zur „Strukturbasierten epigenetischen Wirkstoffforschung“ verwirklichen Prof. Dr. Oliver Einsle, Biochemie, Prof. Dr. Manfred Jung, Pharmazeutische und medizinische Chemie, sowie Prof. Dr. Wolfgang Sippl von der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Nach der Entschlüsselung des humanen Genoms wurde klar, dass es eine zusätzliche Ebene der Information geben muss, die die Funktion eines Organismus beeinflusst, aber nicht in der DNS-Basenfolge begründet liegt. Sie wird als Epigenetik bezeichnet und als vererbbare Veränderungen in einer Zelle definiert, die unabhängig von Veränderungen des genetischen Codes sind. Ziel des Projektes ist es Grundlagen für neue diagnostische Verfahren und Arzneistoffe zu entwickeln, die auf epigenetischer Ebene eingreifen.

Umgesetzt wird auch der Antrag „Zur narrativen Bewältigung von Bedrohung, Verlust und Trauma“ von Prof. Dr. Carl Eduard Scheidt, Psychoanalytische Psychosomatik, Prof. Dr. Gabriele Lucius-Hoene, Psychologie, und Dr. Anja Stukenbrock, Linguistik. Über Bedrohung, Verlust und Trauma zu sprechen ist nicht nur im Alltag oft hilfreich. Diese Erzählungen taugen auch zur klinisch-psychologischen Diagnose und als Grundlage für therapeutische Strategien. Das Ziel des Projekts besteht darin, Erzählungen zu Bedrohung, Verlust und Trauma zu analysieren, die sprachlichen Praktiken im Umgang mit diesen Erfahrungen zu beschreiben, sie mit klinischen Maßen abzugleichen und in einen theoretischen Rahmen zu integrieren, um den Bewältigungsgrad der erzählten Erfahrungen zu beurteilen und die Leistungen und Grenzen des Erzählens zu erforschen.

Zum Start der neuen Forschergruppen wurde die Ausschreibung für das Kollegjahr 2012/2013 veröffentlicht. Die ausgewählten Gruppen werden zu einem zehnmonatigen Aufenthalt ans FRIAS eingeladen. Forschergruppen können von Freiburger Wissenschaftlern beantragt werden und auch auswärtige Mitglieder umfassen. Mit dem Programm will das FRIAS Brücken zwischen den Disziplinen schlagen, Ideengenerator für die gesamte Universität sein und Impulse für die Spitzenforschung geben. Anträge können bis zum 31. Januar 2012 eingereicht werden. Das Programm hat mit dazu beigetragen, dass Forscherinnen und Forscher aus zehn der elf Freiburger Fakultäten Aufenthalte am FRIAS realisieren konnten.

Weitere Informationen zu den interdisziplinären Forschergruppen sowie zur aktuellen Ausschreibung finden Sie auf den Internetseiten des FRIAS.

Kontakt:

Dr. Carsten Dose
Tel.: 0761/203-97404
Fax: 0761/203-97450
E-Mail: carsten.dose@frias.uni-freiburg.de


 

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