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Eine Nasenlänge voraus

Desiree Dufft tritt die weltweit einzigartige Juniorprofessur für interdisziplinäre Rhinologie an der Universität Freiburg an

Freiburg, 23.03.2017

Eine Nasenlänge voraus

Richtiger Riecher: Desiree Dufft forscht an der Universität Freiburg. Foto: Sandra Meyndt

Frische Brise in Freiburg: Die Albert-Ludwigs-Universität schafft die weltweit einzigartige Juniorprofessur für interdisziplinäre Rhinologie. Sie soll die Erforschung der Nase in ihrer Gesamtheit vorantreiben. Inhaberin der Professur ist die Medizinerin Dr. Desiree Dufft. Sie wechselt zum 1. April 2017 von einem privaten Forschungsinstitut in Rüsselsheim in den Breisgau. „Das Besondere an der neuen Professur ist ihr fächerübergreifender Charakter. Die Erforschung der Nase berührt so viele Disziplinen, dass wir sie in all ihren Facetten nur durch intensive Zusammenarbeit abbilden können", erklärt Dufft.

Gemeinsame Forschungsprojekte mit internationalen Expertinnen und Experten aus der Medizin, Biologie, Soziologie und Philologie sind bereits in Planung. Aus medizinischer Sicht sei die Nase als Riechorgan zwar schon hinlänglich erforscht, nun gelte es jedoch, Zusammenhänge zur Biologie und Soziologie herzustellen. „Uns interessiert vor allem, ob die Nase im Tierreich die gleiche soziale Funktion einnimmt wie beim Menschen", sagt Dufft. Zentral sei dabei die Form. „Welche Nasenkontur wirkt am sympathischsten? Welche Nasenlänge erscheint attraktiv? Dies könnte künftig im Hinblick auf Schönheitsoperationen beim Menschen ein wichtiger Aspekt sein."

Neue Ergebnisse verspricht sich die Forscherin auch von linguistischen Untersuchungen. „Es gibt zahlreiche Redewendungen und Ausdrücke, die auf die Nase Bezug nehmen: auf die Nase fallen, eine lange Nase machen, naseweis, eine Schnapsnase sein – unsere Alltagssprache ist voll davon", erläutert Dufft. Und nicht nur die deutsche: Die Befunde sollen als Grundlage für den Aufbau einer Datenbank dienen, die kulturraumübergreifende Vergleiche ermöglichen wird.

Hinzu kommen umfangreiche literarische Analysen. Bereits in der Antike sei die Nase Gegenstand und Inspiration für Dichter gewesen. „Das bekannteste Beispiel ist sicherlich die Wirkung von Kleopatras Nase auf Julius Cäsar", betont die Wissenschaftlerin. Dies habe den Grundstein für eine lange Reihe von literarischen Huldigungen, so genannten intertextuellen Referenzen, gelegt – von dem Kinderbuch „Pinocchio" über das Märchen „Der Zwerg Nase" bis hin zu Bestsellern aus der heutigen Zeit wie „Das Parfüm" von Patrick Süskind.

Desiree Dufft freut sich auf die neue Aufgabe: „Die Universität Freiburg setzt mit der Einrichtung dieser Professur wegweisende Maßstäbe. Damit ist sie anderen Forschungseinrichtungen weltweit um eine Nasenlänge voraus."

Kontakt:
Prof. Dr. Desiree Dufft
Professur für interdisziplinäre Rhinologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4842

 

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