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Insekten-Monitoring für Kinder und Jugendliche

Forschende rufen Schulen zur Teilnahme am Projekt „Schulinsektenhaus“ auf

Freiburg, 20.11.2018

Insekten-Monitoring für Kinder und Jugendliche

Schüler des UWC Robert Bosch College bauen Insektenhäuser für das bundesweite Monitoring-Netzwerk. Foto: UWC Robert Bosch College

In den vergangenen Jahren sind Insektenpopulationen genauso wie die Vielfalt der Insektenarten in Deutschland rückläufig. Mithilfe von Schul-Netzwerken zur Überwachung des Insektenbestands will die Wissenschaft nach Ursachen für diesen Rückgang suchen. Die Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie der Albert-Ludwigs-Universität und das internationale UWC Robert Bosch College (United World College) in Freiburg haben das Projekt „Schulinsektenhaus“ initiiert, in dem bundesweit Partnerschaften mit Schulen etabliert werden, um langfristig die Artenvielfalt von Bienen, Wespen und ihren natürlichen Feinden in Nisthilfen zu erfassen. Auf diese Weise lassen sich große Datenmengen erheben, um Fragen zum Insektenrückgang beantworten zu können. Gleichermaßen kann so die Ausbreitung neuer Arten beobachtet werden. Zugleich befassen sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler mit gesellschaftsrelevanten Themen und entwickeln ein ökologisches Problembewusstsein.

Die Partnerschulen erhalten zwei selbstgebaute Insektenhäuser, von denen sie jeden Herbst eins an die Forschungsgruppe der Universität Freiburg zurücksenden und gegen eine neue Nisthilfe austauschen. Zusammen mit den Schülern des UWC untersuchen dann die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Art und Anzahl der eingefangenen Insekten in den angekommenen Insektenhäusern und werten die Daten aus. Auf dieser Grundlage verfassen sie Hypothesen zum Vorkommen der Insekten, etwa zu Ausbreitungsmustern von invasiven Insektenarten oder zum Rückgang von bestäubenden Bienen oder Wespen, die Schadinsekten reduzieren.

Für die Schulen stellt die Teilnahme eine Möglichkeit dar, ein Projekt zum Thema Insekten und deren Wert für Ökosysteme und damit den Menschen anzubieten. Sie müssen lediglich die Insektenfallen montieren und eine wieder zurücksenden. Während des Frühjahrs können Schüler auf dem Schulgelände beobachten, wie das Nest besiedelt wird. Das verbleibende Insektenhaus kann dem Schulgarten dienen, oder die Schüler selbst öffnen und analysieren es an der Schule. Verständliche und pädagogisch aufbereitete Infomaterialien zu Insekten und Bienen, die von der Projektleitung zur Verfügung gestellt werden, begleiten das gesamte Projekt.

Projektleiterin Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein ermuntert Schulen, an dem Projekt teilzunehmen: „Wenn Lehrpersonen oder Schüler Interesse an dem Projekt haben, würden wir uns freuen, wenn sie uns Schulen, egal welcher Schulform und Klassenstufen, empfehlen können. Wir möchten Schulen aus allen Bundesländern beteiligen.“ Das Projekt, das von der Robert Bosch Stiftung unterstützt wird, soll somit ein Monitoring-Netzwerk etablieren, das langfristig verschiedene Insektengruppen erfassen und so einen Beitrag zum Schutz der Ökosysteme leisten kann.

 

Weitere Informationen zum Projekt „Schulinsektenhaus“

Robert Bosch Stiftung

UWC Robert Bosch College

 

Kontakt:
Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein
Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel:  0761/203-67770
E-Mail: alexandra.klein@nature.uni-freiburg.de

 

Dr. Felix Fornoff
Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-67790
E-Mail: felix.fornoff@nature.uni-freiburg.de

 

Tobias Kellner
United World College – Robert Bosch College
Tel.: 0176/8160665
E-Mail: tobi.kellner@uwcrobertboschcollege.de