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Europaweiter Campus für 270.000 Studierende

Das Konsortium EPICUR setzt sich bei der „European Universities Initiative“ der Europäischen Union durch

Freiburg, 26.06.2019

Europaweiter Campus für 270.000 Studierende

Fotos: Chriso, Entelechie/stock.adobe.com, Montage: Jürgen Oschwald

Sechs Länder, acht Hochschulen, ein europaweiter Campus für knapp 270.000 Studierende: Die Europäische Kommission hat das Konsortium „European Partnership for an Innovative Campus Unifying Regions“ (EPICUR) als  Europäische Universität ausgewählt. Die Universität Freiburg und ihre sieben Kooperationspartner haben die Jury mit ihrem Konzept überzeugt, das unter anderem die Liberal Arts and Sciences Education, die digitale Transformation der Lehrformen sowie den Ausbau der Mobilität für Studierende ins Zentrum stellt. Die Liberal Arts and Sciences Education bildet an der Universität Freiburg seit 2012 einen in Deutschland einzigartigen Schwerpunkt in der Lehre, der am University College Freiburg angesiedelt ist und nun im Verbund mit starken europäischen Partnern weiterentwickelt wird. Die Konsortialpartner geben damit eine Antwort auf globale Herausforderungen und die Krise des europäischen Projekts.

Daneben bilden die europäischen Sprachen und die verschiedenen regionalen Netzwerke der Hochschulen Schwerpunkte der Zusammenarbeit. Freiburgs Partner sind das Karlsruher Institut für Technologie, die Universitäten Strasbourg und Haute-Alsace/Frankreich, die Universität von Amsterdam/Niederlande, die Adam Mickiewicz Universität Poznań/Polen, die Universität für Bodenkultur Wien/Österreich und die Aristoteles Universität Thessaloniki/Griechenland. Das Konsortium steht unter der Leitung der Universität Strasbourg und erhält in den kommenden drei Jahren eine Förderung von bis zu fünf Millionen Euro, um seine Vorhaben umzusetzen. Das Konsortium wird in den kommenden Jahren gemeinsam eine Europäische Universität aufbauen, die perspektivisch neben der Lehre auch in Forschung und Innovation gemeinsame Aktivitäten entfalten wird.

 „Ich freue mich sehr, dass unser Konzept eines europaweiten Campus‘ die Europäische Kommission überzeugt hat“, sagt Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg. „Wir möchten junge Menschen ausbilden, die über Grenzen, Disziplinen, Kulturen und Sprachen hinweg die großen Herausforderungen, denen sich Europa gegenübersieht, angehen. Europäische Lehre ist die Grundlage für die Stärkung einer europäischen Identität.“

Die acht Hochschulen von EPICUR wollen eine einheitliche Sprachpolitik erarbeiten sowie Internationalität und Teilhabe stärken: Ein alternatives Credit-Point-System soll Leistungen honorieren, die den Studierenden interkulturelle Kompetenzen vermitteln – etwa eine Fremdsprache lernen oder Austauschstudierende bei sich aufnehmen. Außerdem sollen durch mehr digitale Lehre, intelligent kombiniert mit Präsenzveranstaltungen, möglichst viele Studierende von den Angeboten des neuen Bildungsraums profitieren – zum Beispiel mit Seminaren, an denen Studierende mehrerer Universitäten per Videokonferenz teilnehmen und sich abschließend persönlich begegnen.

 Bei der European Universities Initiative im Programm „Erasmus+“ der Europäischen Union geht es um die Zukunft der universitären Lehre auf dem gesamten Kontinent. Bis zum Jahr 2024 sollen in zwei Förderrunden Modelle für Europäische Universitäten entstehen, in denen die Studierenden vom gemeinsamen Bildungsraum profitieren und nicht von bürokratischen Hürden zurückgehalten werden. Die Europäische Kommission fördert die 17 Konsortien, die in der ersten Förderrunde erfolgreich gewesen sind, mit insgesamt bis zu 85 Millionen Euro. 

Pressemitteilung der Universität Strasbourg (Englisch)

Artikel über EPICUR im Online-Magazin der Universität Freiburg

Pressemitteilung der Europäischen Kommission (Englisch)

Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

 

Mitgliedsuniversitäten von EPICUR

  • Universität Strasbourg
    Die Universität Strasbourg hat ein internationales Flair. 20 Prozent der insgesamt 50.000 Studierenden und die Hälfte der Promovierenden kommen aus dem Ausland. Sie zeichnet sich durch interdisziplinäre Forschung, ein umfassendes Studienangebot sowie ein reiches kulturelles Angebot und Erbe aus.

  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Die Universität Freiburg kennzeichnet eine Mischung aus traditionellen Fächern und aktuellen Forschungsfeldern. Die 1457 gegründete Universität genießt in Lehre, Forschung und Weiterbildung einen exzellenten Ruf. Das Studienangebot der Volluniversität reicht von der Informationstechnologie über Medizin und Naturwissenschaften bis hin zu Geistes- und Sozialwissenschaften. Etwa 25.000 Studierende sind an den 11 Fakultäten eingeschrieben.

  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
    Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten etwa 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 25.100 Studierenden bereitet das KIT mit einem forschungsorientierten universitären Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor.

  • Universität Haute-Alsace
    Die Universität Haute-Alsace ist auf die Standorte Mulhouse und Colmar verteilt und bekannt für ihre Innovationsstärke, die Expertise in grenzüberschreitenden und interkulturellen Beziehungen und ihre Unternehmenspartnerschaften in Forschung und Lehre. Die Universität zählt knapp 10.000 Studierende, denen sie ein Spektrum von 170 Studiengängen bietet.

  • Universität von Amsterdam
    Die Universität von Amsterdam, gegründet 1632, genießt eine hohe internationale Reputation in Forschung und Lehre. In aktuellen Rankings nimmt die Volluniversität einen Platz unter den 20 führenden europäischen Universitäten ein. An ihren sieben Fakultäten lernen mehr als 30.000 Studierende und forschen mehr als 3.000 Doktorandinnen und Doktoranden.

  • Adam Mickiewicz Universität Poznań
    Die Adam Mickiewicz Universität Poznań, nach einem bedeutenden polnischen Dichter benannt, gehört zu den drei führenden Universitäten Polens und blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Mehr als 40.000 Studierende und 1.300 Doktorandinnen und Doktoranden lernen und forschen an insgesamt 15 Fakultäten.

  • Universität für Bodenkultur Wien
    Die Universität für Bodenkultur Wien, kurz BOKU, versteht sich als Lehr- und Forschungsstätte für erneuerbare Ressourcen und Nachhaltigkeit und verbindet Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaftswissenschaften. An ihren 15 Departements studieren etwa 13.000 Studierende.

  • Aristoteles Universität Thessaloniki
    Mit ihren 74.000 Studierenden ist die Aristoteles Universität Thessaloniki die größte griechische Universität. 1925 gegründet, zählt die Volluniversität zu den wissenschaftlichen Magneten Südosteuropas. An den zehn Fakultäten forschen mehr als 4.000 Doktorandinnen und Doktoranden und mehr als 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Vier der beteiligten Partner von EPICUR sind Mitgliedsuniversitäten von Eucor – The European Campus. Das regionale Modell des trinationalen Universitätsverbundes bleibt unverändert bestehen und wird anhaltend weiterentwickelt. Mit seinem gemeinsam beschlossenen Strategieplan für die kommenden fünf Jahre, einer eigenen europäischen Rechtspersönlichkeit in Form eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) und der verbindlichen Governance ist der European Campus ein Vorreiter in der grenzüberschreitenden Hochschulkooperation. Die Zusammenarbeit des Verbundes, zu dem die Universitäten Basel, Freiburg, Haute-Alsace, Strasbourg sowie das Karlsruher Institut für Technologie zählen, reicht über das gesamte Wissensdreieck von Lehre, Forschung und Innovation der Universitäten. Besondere Schwerpunkte setzt der European Campus auf den Gebieten „Quantum Science and Technologies“, „Precision Medicine / Personalised Health“, „Sustainability“ und „European Identities“.

 

Kontakt:
Madeleine Marquardt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4282