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Universitäre Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung

Rektor Hans-Jochen Schiewer hat das Akademische Jahr 2015/16 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eröffnet

Freiburg, 21.10.2015

Universitäre Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung

Rektor Hans-Jochen Schiewer hat das Akademische Jahr 2015/16 eröffnet. Foto: Patrick Seeger

Die Universität Freiburg will sich zum zentralen Wissenschaftsstandort für Nachhaltigkeitsforschung in Europa entwickeln. Sie fordert, dass die Gruppe der 15 leistungsstärksten deutschen Universitäten in der Exzellenzinitiative 2017plus eine besondere Unterstützung erfahren. Und sie engagiert sich, um studierwilligen Flüchtlingen den Weg an die Universität zu ebnen. Mit diesen Botschaften hat Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer das Akademische Jahr 2015/16 eröffnet – ein Jahr, das mit einem historischen Höchststand startet: Erstmals haben sich mehr als 25.000 Studierende an der Albert-Ludwigs-Universität eingeschrieben. „Es ist ein Signal, dass wir national und international immer attraktiver werden, aber auch eine Herausforderung, allen ein qualitätsvolles Studium zu ermöglichen“, sagte Schiewer.

Der Rektor ging in seiner Eröffnungsrede zunächst auf die gesellschaftliche Verantwortung der Universität für die in Freiburg ankommenden Flüchtlinge ein. „Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat die Stadt und auch unsere Universität erfasst. Ich möchte deshalb meinen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Studentinnen und Studenten erneuern, die sich mit beeindruckendem Engagement dieser Herausforderung stellen und die Integration der Flüchtlinge zu ermöglichen versuchen.“ Die Universität will studierwillige Flüchtlinge auf ein Studium vorbereiten: Sie richtet gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule eine Koordinationsstelle beim Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald ein, beteiligt sich an der Bildungsberatung, erlässt im Wintersemester 2015/16 vielfältige Gebühren und wird mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Propädeutika mit Integrations- und Sprachkursen anbieten.

Ein Markenzeichen der Albert-Ludwigs-Universität ist das Forschungsfeld Nachhaltigkeit. Wichtige Bausteine sind unter anderem das mit den fünf Freiburger Fraunhofer-Instituten betriebene „Leistungszentrum Nachhaltigkeit“ sowie dessen ingenieurwissenschaftlicher Kern, das neu gegründete „Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH)“ an der Technischen Fakultät. Zudem hat die Universität Freiburg mit ihren Partnern im European Campus – den Universitäten in Basel, Karlsruhe, Mulhouse und Strasbourg – im INTERREG-Programm der Europäischen Union einen weiteren Forschungsschwerpunkt zu diesem Thema beantragt. „Wir sind mit unserer Freiburger Struktur auf dem Weg dazu, einen regionalen Nachhaltigkeitsschwerpunkt in Forschung und Lehre zu etablieren, der weltweit sichtbar sein wird“, bilanzierte Schiewer.

Für die Exzellenzinitiative 2017plus erteilte der Rektor der Idee, es solle künftig nur drei bis fünf dauerhafte Exzellenzstandorte geben, eine klare Absage. „Ziel muss sein, die Gruppe der 15 leistungsstärksten Universitäten, wie sie im Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu finden sind und aus der nächsten Exzellenzinitiative hervorgehen werden, besonders und nachhaltig zu unterstützen.“ Auf- und Abstieg sollen demnach weiterhin möglich bleiben, die Initiative müsse jedoch entschleunigt werden, um die Qualität des Wettbewerbs zu sichern. Schiewer, zugleich Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg, schlug drei Förderlinien vor: Profilstandorte, die bestehende universitäre Forschungsräume und die Zusammenarbeit mit den Partnern stärken; Exzellenzzentren, die bisherigen Exzellenzclustern eine dauerhafte Perspektive eröffnen und neue Cluster entstehen lassen sowie Exzellenzprofessuren für herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die neue Forschungsprofile generieren. Die Universitäten sollen Schiewer zufolge die Debatte um die Exzellenzinitiative stärker als bisher prägen: „Wir müssen sie aktiv gestalten, damit wir einen bleibenden Mehrwert für das deutsche Wissenschaftssystem erhalten, dessen organisatorisches Zentrum die Universitäten sind.“


Preisträgerinnen und Preisträger:

Die Albert-Ludwigs-Universität hat bei der Eröffnung des Akademischen Jahres 2015 drei Universitätslehrpreise, einen Sonderpreis für studentisches Engagement, einen Alumni-Preis für Soziales Engagement sowie 40 Nachwuchsförderpreise im Gesamtvolumen von mehr als 120.000 Euro verliehen.

Universitätslehrpreise:

•    Im Seminar „Liebeskonzeptionen in der deutschsprachigen Literatur von 1800 bis heute“ von Prof. Dr. Weertje Willms, Deutsches Seminar, erhalten Studierende neue Zugangsweisen zum literarischen Text: Sie produzieren selbst unter professioneller Anleitung Texte und bekommen diese von Schauspielerinnen und Schauspielern auf einer Bühne präsentiert.

•    Mit dem „Umweltwissenschaftlichen Eingangsprojekt“ (UMPRO) ermöglichen es Prof. Dr. Cornelia Herschbach und Dr. Tim Burzlaff, Institut für Forstwissenschaften, Studierenden aus unterschiedlichen Disziplinen und Universitäten, eine gemeinsame Basis für den weiteren Studienverlauf im fachübergreifenden Masterstudiengang „Umweltwissenschaften“ zu schaffen.

•    In der Lehr- und Lernwerkstatt „EconRealPlay“ von Prof. Dr. Stephan Lengsfeld, Betriebswirtschaftliches Seminar, erfahren Studierende in Produktions- und Prozess-Simulationen mit Legobausteinen sowie in Computersimulationen ökonomische und soziale Entscheidungsprozesse und deren Umsetzung. Mit hohem Praxisbezug werden die Studierenden zum forschenden Lernen angeregt.

Sonderpreis für studentisches Engagement:

•    In dem von Tim Brennemann initiierten Projekt „Alltag und Kolibris in der Klinik – Die Dr. House-Abende“ der Offenen Fachschaft Medizin Freiburg e.V. lernen Medizinstudierende sowie Studierende anderer Fakultäten, die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten kritisch zu beleuchten und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. Die Veranstaltungen tragen dazu bei, dass die Teilnehmenden eine eigene, verantwortungsvolle und professionelle Haltung im Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie mit Kolleginnen und Kollegen entwickeln.

Alumni-Preis für Soziales Engagement:

•    Der Förderverein Alumni Freiburg e.V. zeichnet die Freiburger Lokalgruppe des Vereins Etudes Sans Frontières – Studieren ohne Grenzen Deutschland e.V. für ihre nachhaltige Unterstützung von studentischen Projekten in Konfliktregionen mit dem Alumni-Preis für Soziales Engagement aus. Durch die Vergabe von Stipendien an Studierende in ihren jeweiligen Ländern können diese während ihres Studiums Projekte verwirklichen, die zum Wiederaufbau sowie zur Versöhnung in ihrer Heimat beitragen und ihre Region voranbringen.


Weitere Informationen:

•    Rede des Rektors
•    Broschüre mit allen Nachwuchspreisträgerinnen und -preisträgern
•    Broschüre zu den Universitätslehrpreisen und dem Sonderpreis für studentisches   
     Engagement


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