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20 Jahre Freiburger Materialforschungszentrum

Festveranstaltung zum Jubiläum

Freiburg, 11.06.2010

 

Das Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) der Universität Freiburg feiert heute im Konzerthaus der Stadt Freiburg mit einem Festakt sein 20-jähriges Bestehen. Nach der feierlichen Eröffnung durch den Rektor der Universität, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, und einem Grußwort des Oberbürgermeisters gaben der Direktor des FMF, Prof. Dr. Rolf Mülhaupt, und Referenten aus der Universität und den mit dem FMF verbundenen Forschungsinstituten einen Überblick über den aktuellen Stand der Materialforschung.

Als zentrale Einrichtung der Universität Freiburg betreibt das FMF seit 1990 fach- und fakultätsübergreifend anwendungsnahe Grundlagen- und zielorientierte Auftragsforschung im Bereich neuer Materialien und materialbezogener Technologien. Beteiligt an dieser Erfolgsgeschichte sind seit der Gründung des FMF die Fakultäten Mathematik und Physik, Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften, Biologie, Medizin sowie die Technische Fakultät. „Das FMF ist Alleinstellungsmerkmal sowie ein Schmuckstück der Universität Freiburg“, sagte Rektor Schiewer auf der Festveranstaltung. Die dichte interdisziplinäre Vernetzung unter einem Dach sowie das exzellente Umfeld der Universität, der Fraunhofer Institute und EUCOR-Universitäten, ermöglichten diese besondere Ausrichtung der Materialforschung.

Die Materialforschung am FMF zeichnet sich durch eine enorme Bandbreite aus. Zurzeit wird hauptsächlich in den Bereichen Bioinspirierte Materialien und Technologie, Funktionale Formgebung und Nanostrukturtechnik, Energie, Integrierte Materialien und Mikrosystemtechnik sowie Analyse und Modellierung komplexer funktionaler Systeme geforscht. Im März 2010 erregte das FMF Aufsehen, als bekannt wurde, dass Forscher erstmalig Mumien mit Terahertz-Strahlung durchleuchtet haben. Dem Freiburger Team um Dr. Markus Walther und Dr. Andreas Bitzer gelang es, mit Hilfe eines von ihnen speziell entwickelten Verfahrens bei altägyptischen Mensch- und Tiermumien ins Innere des mummifizierten Gewebes zu schauen. In ersten Studien zeigten die Forscher, dass etwa die Struktur der Knochen im Terahertz-Bild deutlich erkennbar ist. Aber auch Grabbeigaben, wie Amulette oder Waffen, ließen sich so in noch einbandagierten, also verpackten Mumien auffinden.

Das FMF kann darüber hinaus Erfolge aufweisen bei der Entwicklung von Röntgendetektoren durch die Materialcharakterisierung. In der Abteilung von Dr. Michael Fiederle werden mit unterschiedlichen Verfahren zum Beispiel Halbleiter analysiert, inwieweit sie in der Lage sind, Röntgenstrahlen zu absorbieren und als Elektronikbauteil den Röntgenfilm in der Medizin zu ersetzen. Die Qualität der Bilder kann so verbessert und die Strahlendosis reduziert werden. In einem weiteren Forschungsprojekt stellen Wissenschaftler komplexe Objekte mit Hilfe von „Rapid Prototyping“ Techniken dar. Bei diesem Verfahren wird ein dreidimensionales Objekt mittels Computer in einzelne Schichten zerlegt und anschließend schichtweise wieder aufgebaut. Das am FMF entwickelte 3D-Bioplotting Verfahren eignet sich speziell für den Einsatz in der medizinischen Forschung. Hier sollen mit Hilfe des 3D-Bioplotting Knorpel, Knochen oder Hautmaterial für die regenerative Medizin nachgebaut werden.

Seit der Gründung hat sich das FMF mit seinen Forschungsinhalten stark weiterentwickelt und eine Kultur geprägt, in der die Ideen der Gründerväter und ihr kreativer Geist am FMF Bestand haben. Ziel ist es, Forschungspotentiale und Ressourcen zu bündeln, praxisorientierte Qualifikation an die Studierenden zu vermitteln sowie Kooperationen mit anderen Forschungsinstituten und der Industrie zu pflegen. Seit nunmehr 20 Jahren entwickeln Mitarbeiter am FMF neue Konzepte und schaffen für die Zukunft richtungsweisende Materialien und Technologien. So hat sich das FMF heute als Kern der materialwissenschaftlichen Forschung an der Universität und als ein Leuchtturm in der deutschen und internationalen Materialforschung etabliert und schafft damit den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Schlüsselrolle wird das FMF in den nächsten Jahren weiter ausbauen.

 

Kontakt:
Stefanie Kuhl
Stellvertretende Geschäftsleitung (Verwaltung und Technik)
Freiburger Materialforschungszentrum
Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4710
Fax: 0761/203-4709
E-Mail: stefanie.kuhl@fmf.uni-freiburg.de

 

 

 

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