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Zukunftsorientierte Lehre

Die Universität Freiburg vergibt vier Auszeichnungen in Höhe von insgesamt 280.000 Euro

Freiburg, 26.09.2019

Zukunftsorientierte Lehre

Foto: Patrick Seeger

Spiele im Sportunterricht, Digitalisierung in der Rechtswissenschaft, Grundlagen der Chemie und maschinelles Lernen als Schlüsselqualifikation: Die Albert-Ludwigs-Universität hat in diesem Jahr vier Projekte mit dem „Instructional Development Award“ (IDA) – ihrem mit jeweils 70.000 Euro dotierten Lehrentwicklungspreis – ausgezeichnet. Die Projekte sind auf maximal 18 Monate ausgelegt und beginnen am 1. Oktober 2019. In dieser Zeit verfügen die Preisträgerinnen und Preisträger über flexibel einsetzbare Mittel, die ihnen finanzielle und zeitliche Freiräume eröffnen. Sie können zum Beispiel ihre Vertretung über Lehraufträge finanzieren oder wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Hilfskräfte einstellen.

Prof. Dr. Albert Gollhofer und Dr. Flavio Bessi (Institut für Sport und Sportwissenschaft): „DoppelfOERderung: Lernen durch Lehren an und mit Geräten“

Sportlehrerinnen und Sportlehrer setzen im Unterricht häufig Bewegungsspiele ein, um Schülerinnen und Schüler zu motivieren. Auch im Studium und bei sportpraktischen Leistungskontrollen sind spielerische Elemente vorhanden. Studierende der Sportwissenschaften sollen nun exemplarisch an einer Kernsportart, dem Gerätturnen, eine so genannte Gamification auch bei theoretischen Inhalten erproben und dabei eine stärkere Verzahnung sportpraktischer und theoretischer Inhalte erzielen. Darüber hinaus werden sie dazu digitale Lerninhalte entwickeln, die dann anderen Studierenden sowie Referendarinnen und Referendaren als auch Sportlehrern frei verfügbar sein werden. Die Studierenden nehmen somit bereits in ihrer Ausbildung die Rolle der Lehrenden ein und erwerben neben Fach- auch Medienkompetenzen.

Prof. Dr. Boris P. Paal (Institut für Medien- und Informationsrecht): „Recht und Digitalisierung: Coding for Lawyers“

Die Digitalisierung nimmt sowohl auf die Rechtswissenschaft als auch auf die rechtliche Praxis immer mehr Einfluss: Zum einen entstehen neue Formen der Rechtsdienstleistung, die vor allem standardisierbare Aufgaben automatisiert abwickeln. Zum anderen muss die Rechtswissenschaft mit dem digitalen Wandel Schritt halten, um rechtlich-normative Regeln für neue Technologien formulieren zu können. Die Studierenden der Rechtswissenschaft sollen deshalb frühzeitig, praxisnah und umfassend lernen, wie sich digitaler Wandel, automatisierende Software und künstliche Intelligenz auf ihr zukünftiges Berufsfeld auswirken. Zugleich können sie zusammen mit Studierenden anderer Fakultäten, insbesondere der Informatik, eigene Ideen für universitäre Ausgründungen entwickeln.

Prof. Dr. Birgit Esser, Prof. Dr. Eckhard Bartsch und Dr. Janina Kirsch (Institut für Organische Chemie, Institut für Physikalische Chemie und Fakultät für Biologie): „Chemie-Bootcamp“

Die organische Chemie ist ein Kernbereich aller Lebenswissenschaften und ein wichtiger Grundstein – nicht nur für das Studium der Chemie, sondern unter anderem auch für das Studium der Biologie, der Molekularen Medizin und der pharmazeutischen Wissenschaften. Lehrende verschiedener Fakultäten und Fachbereiche erarbeiten Übungseinheiten, die es den Studierenden in der Studieneingangsphase ermöglichen sollen, grundlegende Fertigkeiten der organischen Chemie sowie mathematische Kompetenzen, die für den Bereich der physikalischen Chemie benötigt werden, zu reaktivieren und zu trainieren. Die Angebote sind auf der Lernplattform ILIAS offen für alle Studierenden, so dass sie auch für andere Studiengänge genutzt werden können.

Prof. Dr. Thorsten Schmidt, Juniorprofessor Dr. Philipp Harms und Prof. Dr. Frank Hutter (Mathematisches Institut und Institut für Informatik): „Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz in Freiburg“

Maschinelles Lernen hat sich gerade in jüngster Zeit rasant entwickelt und dringt in immer neue Bereiche vor – wie zum Beispiel in die Bild- und Spracherkennung, die Robotik oder die Medizin. Dadurch wird es bereits im Studium zunehmend zu einer Schlüsselqualifikation, die bei den Studierenden sehr gefragt ist. Ziel dieses Lehrentwicklungsprojekts ist die Erstellung eines fächerübergreifenden Lehrkonzeptes für Maschinelles Lernen, welches der hohen Nachfrage und Vielfalt an unterschiedlichen Zielsetzungen gerecht wird. Dafür wird eine modulare Struktur verschiedener Lehreinheiten geschaffen, die digital verfügbar und damit in vielen Fachbereichen in bestehende Lehrformate integrierbar sein wird.

 

Die Universität Freiburg hat einen Sammelband zu früheren IDA-Projekten veröffentlicht:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Hg.): Kreativ, Innovativ, Motivierend – Lehrkonzepte in der Praxis. Der Instructional Development Award (IDA) der Universität Freiburg. Bielefeld 2016.

 

Kontakt:

Dr. Tanja Krämer-McCaffery
Abteilung Lehrentwicklung
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97558
tanja.kraemer-mccaffery@zv.uni-freiburg.de