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Erdbeben in Italien

Der Geophysiker Stefan Hergarten über die Ursachen der Erdkrusten-Erschütterung und die Gefährdung in Italien

Freiburg, 24.08.2016

Erdbeben in Italien

Foto: © destina / Fotolia

Ein schweres Erdbeben hat Italien erschüttert. „Das Land weist innerhalb Europas die höchste Erdbebengefährdung auf. Grundsätzlich muss in ganz Italien permanent mit Erdbeben dieser Stärke gerechnet werden, ohne dass Ort und Zeitpunkt zuverlässig vorhergesagt werden könnten“, erklärt Prof. Dr. Stefan Hergarten, Professor für Oberflächennahe Geophysik an der Universität Freiburg. „Dies hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in etlichen Erdbeben mit einer ähnlichen Stärke wie des heutigen manifestiert.“

„Das Gebirge Apennin durchzieht fast ganz Italien und ist durch eine Kollision der Afrikanischen Platte mit der Eurasischen Platte entstanden. Diese Kollision ist bis heute aktiv und führt – wie alle aktiven Plattengrenzen – zu einer hohen Erdbebengefährdung“, führt Hergarten aus. „Die nach ersten Erkenntnissen recht geringe Anzahl an Todesopfern dürfte hauptsächlich damit zusammenhängen, dass die Region um das Epizentrum nicht sehr dicht besiedelt ist.“

Zu Stefan Hergartens Forschungsschwerpunkten gehören Naturgefahren und Georisiken sowie die Modellierung von Geoprozessen.