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Die Universität Freiburg pflegt eine Schlüsselpartnerschaft mit der Penn State University

Freiburg, 08.03.2017

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Foto: Annemarie Mountz/Flickr

Ein internationaler Partner, mit dem man sich auf vielen Gebieten austauscht, der einen bei Bewerbungen um Förderprogramme unterstützt und mit dem man in fachlichen Schwerpunkten gemeinsam forscht und lehrt: Seit 2010 unterhält und pflegt die Universität Freiburg eine so genannte Schlüsselpartnerschaft mit der US-amerikanischen Pennsylvania State University (kurz: Penn State). Darüber hinaus besteht eine Schlüsselpartnerschaft mit der Nagoya University in Japan, der Nanjing University in China und der Université de Strasbourg in Frankreich. In einer Serie stellt Claudia Füßler die Kooperationen vor. Diesmal: Penn State.

Die Verbindungen zur Penn State University bestehen bereits seit 1998. Es war die ehemalige Forstwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg, die das erste Abkommen mit der US-amerikanischen Universität unterschrieb. „Wir wissen aber auch von regen inoffiziellen Kooperationen in der Philosophie, die haben Doktorandinnen und Doktoranden hin und her geschickt und gemeinsame Veranstaltungen abgehalten“, erzählt Anja Hausmann, stellvertretende Leiterin des International Office der Universität. Sie betreut die Partnerschaft zur Penn State University.


Das so genannte Old Main ist das erste bedeutende Gebäude der Penn State University. Heute beherbergt es die Verwaltung der Universität, darunter das Büro des Präsidenten.
Foto: Annemarie Mountz/Flickr

Bei genauerem Hinschauen fanden die Freiburgerinnen und Freiburger, dass sie eine große Schnittmenge mit der US-amerikanischen Universität hätten, vor allem auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit: die perfekte Grundlage für eine intensive Zusammenarbeit. Seit 2011 gibt es den universitätsweiten Studierendenaustausch der beiden Universitäten. „Zudem findet ein Jahrgangsaustausch zwischen dem University College bei uns und dem Schreyer Honors College bei der Penn State statt“, sagt Hausmann. „Die Studierenden sind ein Jahr lang als Gruppe zusammen, ein halbes Jahr verbringen sie in Freiburg, ein halbes Jahr in Pennsylvania.“

Die beiden Universitäten kooperieren zum Beispiel in Chemie, Biologie und auf dem recht neuen Gebiet „Urban and Global Health“. Auch die Forschenden der Technischen Fakultäten stehen miteinander in Kontakt. „Da läuft vieles fächerübergreifend, das lässt sich gar nicht so einfach abgrenzen“, sagt Hausmann.

Vor etwas mehr als zwei Jahren hat die Anthropologin Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen die Penn State besucht, weil sie ausloten wollte, wie sie auf dem Gebiet „Global Health“ zusammenarbeiten könnten. Damals war Wittwer-Backofen unter anderem dabei, einen Masterstudiengang zu entwickeln, der Studierende in Sachen Großstadtgesundheit schulen sollte. „Wir haben festgestellt, dass das, was zu dem Thema an der Penn State gemacht wird, sehr gut in das hineinpasst, was wir gerade zu strukturieren begonnen hatten“, erzählt sie. Aus der Kooperation hat sich ein – „inzwischen sehr lebhaftes“ – Netzwerk entwickelt. Die Zusammenarbeit konzentriert sich derzeit auf die beiden Themen „Urbanisierung und Gesundheit“, was in Freiburg intensiv erforscht wird, und „Infektionskrankheiten und chronische Krankheiten“, dem sich vor allem der US-amerikanische Partner widmet.

Synergien nutzen

Die Kooperation erweitert also das Angebot: Was Freiburg nicht hat, bietet vielleicht die Penn State an – und umgekehrt. Innovationen in der Forschung können schneller vorangetrieben und Synergien bei Großforschungsgeräten genutzt werden; die Studierenden erhalten eine bessere Ausbildung und werden zu Global Citizens.

Besonders wichtig findet Hausmann zudem die „staff exchanges“, den Austausch von Verwaltungspersonal. Die Mitarbeitenden gehen für ein bis zwei Wochen an die jeweils andere Universität und bekommen einen Einblick in das Verwaltungssystem des Partners. „Die Kolleginnen und Kollegen holen sich dort viele Anregungen und üben, kreativ mit bürokratischen Problemen umzugehen, die nun mal auftauchen, wenn zwei so große Universitäten miteinander kooperieren.“

Die Partnerschaft mit der Penn State sei auf einem guten Weg, findet sie. Studierende, Dozierende und Mitarbeitende können sich austauschen, es wird gemeinsam geforscht, Netzwerke des Partners können ebenso wie die Fachkenntnis vor Ort genutzt werden. „Auf lange Sicht ist das eine tragfähige Verbindung“, sagt Hausmann. Dazu trage auch bei, dass sich die beiden Universitäten recht ähnlich seien: „Die Menschen von der Penn State haben viel Leidenschaft für das, was sie tun, und ihnen liegt wie uns die Nachhaltigkeit am Herzen.“

 

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