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Orte für Austausch und Kreativität

Die Universität Freiburg will mehr Flächen als Open Spaces nutzen und setzt bei der Konzeptentwicklung auf die Ideen ihrer Mitglieder

Freiburg, 05.02.2020

Orte für Austausch und Kreativität

Foto: Harald Neumann

Teeküchen, Flure, Foyers: Dies alles können Open Spaces sein. Durchgängige Flächen mit variablen Möbeln, die unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden und sich je nach Bedarf schnell und einfach zu einer ansprechenden Arbeitsumgebung umfunktionieren lassen. Im Rahmen der Zukunftsstrategie „Connecting Creative Minds“ will die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mehr Flächen in Open Spaces verwandeln, um kreatives Arbeiten – insbesondere in Kleingruppen – zu unterstützen und den Austausch zu fördern. Und weil diese Open Spaces für alle Universitätsmitglieder attraktiv sein sollen, zielt die erste Ausschreibung des Co-Creation-Programms auf Arbeitsgruppen, in denen alle universitären Gruppen vertreten sind und die gemeinsam ein Gestaltungs- und Nutzungskonzept für Open Spaces entwickeln. Die Fördersumme liegt bei bis zu 4.000 Euro pro Antrag, die Einreichungsfrist läuft bis 1. März 2020.


Engagiertes Handeln, ein bisschen neue Farbe und ein hübsches Zweisitzer-Sofa verwandelten das Eingangsfoyer im ersten Stock der Alten Universität zu einem einladenden Open Space. Foto: Harald Neumann

Was vor ein paar Tagen noch ein langweiliges Eingangsfoyer im ersten Stock der Alten Universität war, strahlt inzwischen – dank ein bisschen neuer Farbe an den Wänden und eines neuen Zweisitzer-Sofas – Atmosphäre und Gemütlichkeit aus. „Es ist ein Ort der Begegnung geworden, an dem man sich gern aufhält und zusammenkommt“, sagt Initiator Prof. Dr. Stephan Lengsfeld vom Institut für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg. Zusammen mit Doktorandinnen und Doktoranden, Verwaltungs- und Projektmitarbeitenden sowie zwei Studierenden hat er in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand einen Open Space geplant und geschaffen. „Dafür sind keine teuren und komplizierten Umbauten nötig. Etwas frische Farbe, etwas Zeit und Lust an einem gemeinsamen kreativen Erlebnis, ein paar Pflanzen und etwas, teils gebrauchtes, Mobiliar sorgen dafür, dass wir diese Fläche nun für kurze Besprechungen oder zum Brainstormen nutzen können“, sagt der Ökonom und ergänzt: „Ein Anfang ist gemacht, und wir wollen den Raum in der nächsten Zeit noch weiterentwickeln.“ Solche Orte seien kleine Inspirationen im Alltag, Orte, an denen Kreativität gelebt werde. Geeignete Areale für weitere ähnlich gestaltete Arbeits- und Begegnungslandschaften sieht er an der Universität viele.

Neue Konzepte als Ziel

Um solche und ähnliche Flächen geht es nun auch in einer neuen Ausschreibung, die sich an alle Universitätsmitglieder richtet: Studierende, Doktoranden, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Beschäftigte aus Verwaltung, Service und Technik sowie Professorinnen und Professoren. Ziel der Ausschreibung ist es, Gestaltungs- und Nutzungskonzepte für Open Spaces gemeinsam zu entwickeln. „Antragsberechtigt sind Arbeitsgruppen, in denen alle universitären Gruppen mit mindestens einer Person vertreten sind“, sagt Andreas Friedrich, der als Persönlicher Referent des Rektors die Ausschreibung koordiniert.

Die Ausarbeitung neuer Ideen soll in Form einer Co-Creation entstehen. „Das ist ein Management-Ansatz, der in innovativen Unternehmen und Start-ups verbreitet ist. In Workshops betrachten die Teilnehmenden ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und entwickeln dazu gemeinsam Ideen“, erläutert Stephan Lengsfeld. Das nun ausgeschriebene Programm sieht für die Erarbeitung von Konzepten für Open Spaces eine finanzielle Unterstützung für einen Zeitraum von drei Monaten vor. „Es geht zunächst darum, innovative Konzepte zu entwickeln. Wenn wir diese anschließend umsetzen, werden die Arbeitsgruppen eingebunden“, konkretisiert Andreas Friedrich. Förderfähig sind Ausgaben für Veranstaltungen wie Workshops, für die Einbindung externer Expertise, für Reisen oder Visualisierungen. Die Fördersumme liegt bei bis zu 4.000 Euro pro Konzept.  

Anforderungen an den Antrag

Neben formalen Richtlinien wie maximale Länge, Angabe der Kontaktdaten und Nennung jedes Mitglieds einer Arbeitsgruppe muss aus dem Antrag hervorgehen, für welche Fläche das Konzept erarbeitet werden soll und weshalb sie geeignet ist. „Dabei sind nur solche Flächen zugelassen, die für alle Mitglieder der Universität offenstehen“, sagt Friedrich. Zudem müsse vor der Antragsstellung mit der Stabstelle Bau- und Entwicklungsplanung geklärt werden, ob die vorgesehene Fläche sich grundsätzlich für einen Open Space eigne. „Natürlich sind eine ganze Reihe von Vorgaben, beispielsweise zum Brandschutz, zu berücksichtigen“, sagt Friedrich. „Aber wir werden die bestehenden Spielräume so weit wie möglich nutzen, um gute Ideen umzusetzen.“

Weitere Bestandteil des Antrags sind das Aufführen einzelner Arbeitsschritte, die für die Entwicklung des Konzepts vorgesehen sind, sowie ein grober Zeitplan und Angaben zur Höhe der beantragten finanziellen Mittel und zu deren Verwendung. „Das Ziel jedes geförderten Vorhabens muss ein schriftlich ausgearbeitetes und grafisch aufbereitetes Gestaltungs- und Nutzungskonzept für einen bestimmten Open Space an der Universität Freiburg sein“, fasst Andreas Friedrich zusammen. Interessierte können sich vorab und ihm bis zum 1. März 2020 den Antrag im pdf-Format zusenden. Anschließend vergleicht und bewertet eine Auswahlkommission, in der ebenfalls alle universitären Gruppen vertreten sind, die einzelnen Anträge und entscheidet, welche Open Spaces konzipiert werden.

Judith Burggrabe

 

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