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Parasiten und Kunststoffe

Der Biologe Oliver Niehuis und die Physikerin Tanja Schilling treten ihre Professur an der Universität Freiburg an

Freiburg, 03.04.2017

Parasiten und Kunststoffe

Oliver Niehuis und Tanja Schilling. Fotos: Marina Grosse, privat.

Prof. Dr. Oliver Niehuis leitet seit dem 1. Januar 2017 die Professur für Ökologie, Evolutionsbiologie und Biodiversität an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Wirt-Parasit-Beziehungen in der artenreichen Gruppe der Insekten. Hierfür untersucht er vor allem brutparasitische Hautflügler wie Wespen und Bienen. Diese spezialisieren sich in der Regel auf bestimmte Wirtsarten, sind aber dennoch auch in der Lage, ihren Wirt zu wechseln. Niehuis interessieren die evolutionären Ursachen sowie die genetischen und molekularen Grundlagen, die den Brutparasiten einen solchen Wirtswechsel ermöglichen. Schlüsselmerkmale, die er hierfür untersucht, sind die Fähigkeit der Ausbildung, Nachahmung und Wahrnehmung von Duftstoffen und die Umstellung des Verdauungssystems auf ein neues Nahrungsspektrum. Niehuis setzt in seiner Forschung ein breites Repertoire an Methoden ein, das von genomischen Untersuchungen über chemische Analysen bis hin zu Verhaltenstests im Freiland und im Labor reicht.

Niehuis hat in Darmstadt, Marburg, Bochum und Bonn studiert und wurde im Jahr 2005 an der Universität Bonn im Fach Biologie promoviert. Als Postdoktorand arbeitete er im Anschluss mehrere Jahre in den USA. 2014 habilitierte er sich an der Universität Bonn im Fach Zoologie mit einer Arbeit über Etablierung der Erzwespengattung Nasonia als Modellorganismus in der Evolutionsbiologie. Von 2010 bis Ende 2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn, seit 2014 zudem Privatdozent an der Universität Bonn. Seit 2011 ist er gewähltes Mitglied der Koordinationsgruppe der internationalen Forschungsinitiative „5.000 Insect Genomes" (i5K), in der er die Analysen mehrerer Insektengenome, an denen mehr als 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit arbeiten, koordiniert.

Prof. Dr. Tanja Schilling ist seit dem 1. April 2017 Professorin für theoretische Physik an der Fakultät für Mathematik und Physik der Universität Freiburg. Sie betreibt theoretische Grundlagenforschung in der statistischen Physik. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf der weichen Materie, also auf Flüssigkeiten, Emulsionen und Kunststoffen. Zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Verfahrenstechnik hat sie einen Kunststoff entwickelt, der eine sehr hohe Dielektrizitätskonstante hat. Solche Materialien sind interessant für den Einsatz in hochintegrierten Schaltkreisen, die aus sehr vielen Elementen bestehen, wie Mikroprozessoren oder Speicherchips. Schilling entwickelt zudem Computersimulationsprogramme, die die Eigenschaften von Materialien vorhersagen. An der Universität Freiburg wird sich Schilling mit Flüssigkristallen aus Zellulose befassen. Sie basieren auf nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus oder Baumwolle und werden in Bildschirmen von Mobiltelefonen und Computern verarbeitet.

Schilling hat Physik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und wurde 2001 an der Universität zu Köln promoviert. Zwischen 2001 und 2004 war sie Postdoktorandin an der Universität Amsterdam/Niederlande und hat anschließend eine Emmy-Noether-Gruppe an der Universität Mainz geleitet. Von 2010 bis 2017 war sie Professorin an der Universität Luxemburg. Dort hat sie den Masterstudiengang in Physik eingeführt und geleitet.

Kontakt:
Prof. Dr. Oliver Niehuis
Fakultät für Biologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-2506
E-Mail:

Prof. Dr. Tanja Schilling
Fakultät für Mathematik und Physik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail:

 

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