Erfinder der Borkenkäfer-Fallen

Am heutigen 11. Juni 2013 feiert Prof. Dr. Jean-Pierre Vité, ehemaliger Direktor des Forstzoologischen Instituts der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, seinen 90. Geburtstag. Er erforschte, mit welchen Mechanismen Borkenkäfer ihre Wirtspflanzen finden und wie sie sich mit Duftstoffen verständigen. Damit leistete Vité einen richtungsweisenden Beitrag zum Management von Wäldern auf ökologischer Grundlage. Er setzte sich schon früh mit ökologischen Zusammenhängen sowie Umwelt- und Waldschutz auseinander. Dank seiner Forschung zählt Vité zu den Pionieren des biotechnischen Waldschutzes. Die schwarzen Lockstoff-Fallen, die heute in vielen Nadelwäldern hängen, gehen auf seine Forschungsarbeiten zurück. Darüber hinaus begleitete er die Entwicklung der Fallen. Somit sorgte Vité für den erfolgreichen Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die praktische Anwendung.

Vité studierte Forstwissenschaft in Tharandt, Göttingen und Hamburg. Er wurde 1949 in Hannoversch Münden promoviert und 1954 in Göttingen in der Forstzoologie habilitiert. Von 1957 bis 1973 arbeitete er in den USA am Boyce Thompson Institute for Plant Research. Er war Gastprofessor an den Staatsuniversitäten von Corvallis/Oregon, Berkeley/Kalifornien und College Station/Texas. 1973 folgte er einem Ruf an die Universität Freiburg. Bis zu seiner Emeritierung 1990 hatte er dort den Lehrstuhl für Forstzoologie an der Forstwissenschaftlichen Fakultät inne, der heutigen Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen. Vité veröffentlichte mehr als 200 Artikel in renommierten Fachpublikationen wie „Nature“ und „Science“ sowie in Zeitschriften für Forstpraktikerinnen und Forstpraktiker. Für seine Forschung erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zum Beispiel den Karl-Abetz-Preis 1981 und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse 1988. Außerdem ist er Ehrenbürger des US-Bundesstaates Texas. Noch immer besucht er häufig die Vereinigten Staaten. Seinen Ruhestand verbringt er jedoch in seiner ursprünglichen Heimat, der Niederl