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Komödien, Chöre und Nanomaterialien

Drei Freiburger Nachwuchsforscherinnen erhalten mit dem Brückenstipendium „STAY!“ Freiräume zum Forschen

Freiburg, 25.10.2013

Komödien, Chöre und Nanomaterialien

Antonia Egel/Dr. Wei Xu/Claudia Michel © alle Fotos privat

Die Albert-Ludwigs-Universität und die Neue Universitätsstiftung Freiburg (NUS) unterstützen dieses Jahr zum zweiten Mal drei Wissenschaftlerinnen mit dem Brückenstipendium „STAY!“. Es richtet sich an promovierte Nachwuchsforscherinnen, die ihre akademische Laufbahn fortsetzen möchten, aber noch keine Anschlussfinanzierung haben. Das „STAY!“-Stipendium gibt ihnen Freiraum, um ein Forschungs- oder Habilitationsexposé zu verfassen und geeignete Projektstellen, Forschungs- oder Habilitationsstipendien zu beantragen. Der Förderzeitraum beträgt sechs bis zwölf Monate. Die neuen Stipendiatinnen sind die Germanistin Antonia Egel, gefördert von der Bildungsstiftung Rhenania Freiburg e.V., die Klassische Philologin Claudia Michel, gefördert von Alumni Freiburg e.V., und die Forstwissenschaftlerin Dr. Wei Xu, gefördert von der NUS.

Antonia Egel untersucht in ihrem Forschungsprojekt „Über den dramatischen Chor“ Präsenz, Form und Funktion des Chores im Drama von 1900 bis heute. Der dramatische Chor, fester Bestandteil des antiken Theaters, hat immer wieder die Aufmerksamkeit der Theatertheorie auf sich gezogen. Dramatisch neu umgesetzt wurde er aber auffällig häufig seit der Zeit um 1900, nicht zuletzt angeregt durch Friedrich Nietzsches „Die Geburt der Tragödie“. Egel verknüpft die ästhetische Frage nach Form und Funktion des Chores auf der Bühne mit der gesellschaftlichen Frage nach dem Zusammenhang, dem Miteinander und dem Gegeneinander von Gemeinschaft und Individuum. Sie hat an der Universität Freiburg Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert. 2013 wurde sie mit der Arbeit „‘Musik ist Schöpfung‘. Rilkes musikalische Poetik“ promoviert. Egel war unter anderem Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und erhielt das C. H. Beck-Stipendium für Literatur- und Geisteswissenschaften des Literaturarchivs Marbach.

Claudia Michels Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Komödien des antiken griechischen Dichters Aristophanes: In diesen nimmt der Autor häufig Bezug auf andere Komödiendichter, das Epos, verschiedene Formen der Lyrik und besonders auf die Tragödie. Dies geschieht in wörtlichen Zitaten, Anklängen oder mit Verweisen auf die Person eines Dichters. Dadurch ist auch inzwischen verlorenes Textmaterial überliefert, die Komödien stellen eine Art poetischen „Wissensspeicher“ dar. Bislang sind diese Bezüge nur in Teilbereichen untersucht worden. Michels Projekt versucht, das komplexe System der verschiedenen Literaturbezüge zu erfassen sowie seine politische Funktion und komische Wirkung zu analysieren. Michel hat von 1999 bis 2008 an der Universität Freiburg Klassische Philologie studiert. Ihre Magisterarbeit in Griechischer Philologie wurde 2008 mit dem Fakultätspreis ausgezeichnet. Nach einem Aufbaustudium am Frankreich-Zentrum und freier Verlagsmitarbeit wurde Michel 2013 in Griechischer Philologie zum Thema „Homer und die Tragödie“ promoviert. Für ihre Doktorarbeit erhielt sie den Günter-Wöhrle-Preis 2013.

Wei Xu untersucht die möglichen Auswirkungen von Nanozellulose auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Zellulose ist das weltweit am häufigsten in Holz und anderen pflanzlichen Rohstoffen vorkommende Kettenmolekül. Nanozellulose besteht aus Zellulosefasern, deren Größe im Nanobereich liegt. Sie hat hervorragende mechanische Eigenschaften und dadurch vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Von herkömmlichen Materialien unterscheiden sich Nanomaterialien hauptsächlich aufgrund ihrer geringen Größe. Mögliche Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit müssen besser erforscht werden, um die nachhaltige Nutzung von Nanozellulose vorantreiben zu können. Xu studierte von 2006 bis 2008 „Forest Ecology and Management“ an der Universität Freiburg und wurde dabei mit dem Stipendium „Studien und Forschung in Deutschland“ des Deutschen Akademischen Austauschdiensts gefördert. 2008 nahm sie an dem Programm „Youth Encounter on Sustainability“ teil, das von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich/Schweiz, dem Massachusetts Institute of Technology/USA und der Universität Tokio/Japan initiiert wurde. 2009 erhielt sie ein Stipendium des Landesgraduiertenförderungsgesetzes für ihre Studien am Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaften der Universität Freburg. Im Dezember 2012 schloss sie ihre Doktorarbeit ab.


Kontakt:
Harriet Falkenhagen
Referentin des Rektors für Beziehungspflege
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-9653
E-Mail: harriet.falkenhagen@zv.uni-freiburg.de

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