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Intellektuelles Versagen und der Verfall einer Disziplin

Cambridge-Professor erklärt beim Colloquium politicum, warum eine globale Geschichte des politischen Denkens nötig ist

Freiburg, 13.11.2013

Intellektuelles Versagen und der Verfall einer Disziplin

Prof. John Dunn vom King’s College der University of Cambridge/Großbritannien. © Privat

Die Geschichte des politischen Denkens zeigt eine akademische Disziplin im Verfall. Dies hat für die weltweite Bevölkerung enorme Konsequenzen. So lauten die Thesen von Prof. John Dunn vom King’s College der University of Cambridge/Großbritannien, der am

Donnerstag, 21. November 2013, ab 20.15 Uhr im Hörsaal 1199 des Kollegiengebäudes I, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg,

beim Colloquium politicum der Albert-Ludwigs-Universität einen Vortrag hält. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Husserl-Archiv Freiburg sowie dem Lehrstuhl für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte statt. Der Vortrag und die anschließende Diskussion sind in englischer Sprache. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg sowie an die breite Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Vertreterinnen und Vertreter der Medien haben zudem die Möglichkeit, Dunn zu interviewen. Eine Terminvereinbarung ist bei dem unten angegebenen Kontakt möglich.

Die Disziplin der Geschichte des politischen Denkens sei in weiten Teilen national oder zumindest kontinental geprägt, sagt John Dunn. Deshalb sei sie gegenüber ihren intellektuellen Herausforderungen und in ihrem Politikverständnis zunehmend engstirniger geworden. Das zweite große und inzwischen potenziell endzeitliche Scheitern solle als ein Scheitern zahlloser lokaler Traditionen des politischen Verstehens und Entscheidens verstanden werden. Der Misserfolg der Staatskunst, die eklatante Unbesonnenheit der Wirtschaftspolitik und die fortwährende Ablehnung anderer Lebensstile seien nur Aspekte einer strukturellen Ganzheit intellektuellen Versagens.

Dunn hat den ideengeschichtlichen Ansatz des Kontextualismus mitbegründet. Das Besondere an diesem Ansatz ist, dass er politische Ideen vor dem Hintergrund ihrer Entstehung im gesellschaftlichen Kontext betrachtet. John Dunn hat, ausgehend vom kontextuellen Ansatz, eine eigenständige politiktheoretische Denkrichtung entwickelt und ist insofern ein Grenzgänger zwischen politischer Theorie und Ideengeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind moderne politische Theorie, die politische Entstehungsgeschichte der Vielfalt moderner Staaten und Demokratie. Er hat mehr als 60 Publikationen veröffentlicht, unter anderem die Bücher „Setting the People Free: The Story of Democracy“ in 2005 und „The Cunning of Unreason: Making Sense of Politics” im Jahr 2000. 2014 wird sein neues Buch „Breaking Democracy's Spell“ erscheinen.

Weitere Informationen zu dem Vortrag:
www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/col-politicum

Weitere Informationen zu Prof. John Dunn:
www.polis.cam.ac.uk/Staff/professor-john-dunn


Kontakt:
Dr. Martin Baesler
Philosophisches Seminar
Husserl-Archiv
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203- 2429
E-Mail: martin.baesler@philosophie.uni-freiburg.de

 

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