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Daniel Günther gewinnt das TV-Duell gegen Torsten Albig

Wissenschaftler der Universität Freiburg werten die Ergebnisse der Debatte zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein aus

Freiburg, 27.04.2017

Daniel Günther gewinnt das TV-Duell gegen Torsten Albig

Plus und Minus: Knapp 60 Zuschauer haben Saarlands Spitzenkandidaten bei dem TV-Duell live bewertet. Quelle: Debat-O-Meter/Universität Freiburg

Wer hat mehr im TV-Duell des NDR am 25. April 2017 zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein überzeugt: Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) oder sein Herausforderer Daniel Günther (CDU)? Die Antwort liefert das „Debat-O-Meter" – eine von Wissenschaftlern der Universität Freiburg entwickelte App für Smartphones, Tablets und Computer. Mehr als 860 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mit dem Debat-O-Meter beide Politiker während des Duells live bewertet und Günther als eindeutigen Gewinner gesehen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer gaben während der einstündigen Debatte insgesamt mehr als 190.000 Voten ab, wobei für jeden Teilnehmer eine Bewertung pro Sekunde möglich war.

Vor Beginn der Debatte hätten sich bei der Frage nach der Direktwahl zum Ministerpräsidenten 43,3 Prozent der Teilnehmer für Albig ausgesprochen, 41,6 Prozent für Günther und 15,1 Prozent waren unentschieden. Für die Zuschauer waren die wichtigsten Themen in der Vorbefragung Bildung und Schule (35,1 Prozent der Befragten), Infrastruktur und Verkehr (26 Prozent) sowie soziale Gerechtigkeit (14,4 Prozent).

Auf einer Skala von -2 bis +2 wurde Günther in der Vorbefragung mit 0,32 im Durchschnitt leicht positiv bewertet, der Eindruck von Albig war mit -0,02 neutral bis durchwachsen. Nach der Debatte hatte sich Günther auf 0,582 verbessert, Albig rutschte auf -0,176 ab. Beim Durchsetzungsvermögen in der Diskussion hatte Günther zu Beginn einen leichten Favoritenstatus: 35,9 Prozent glaubten an seinen Sieg, während 30,3 Prozent von einem Sieg Albigs ausgingen; 33,7 Prozent waren unentschieden. Nach der Debatte gaben 59,4 Prozent der Zuschauer an, dass Günther die Debatte gewonnen habe, Albig schrieben 33,5 Prozent den Sieg zu und sieben Prozent waren unentschieden. Günther konnte den größeren Teil des „Unentschieden"-Lagers an sich ziehen sowie vielfach auch Personen, die zuvor Albig als Sieger erwartet hatten.

Ebenfalls deutlich wird der Sieg Günthers beim Blick auf die Wahlabsichten. Hier waren vor der Diskussion die größten Gruppen: CDU (32 Prozent), SPD (22,5 Prozent) und die Unentschiedenen (31,5 Prozent). Das Unentschieden-Lager verkleinerte sich durch die Diskussion auf 7,2 Prozent. Die TV-Debatte half damit den Wissenschaftlern zufolge zahlreichen Zuschauern, sich eine Meinung zu bilden. Die SPD kletterte bei der Frage der Wahlentscheidung zwar von 22,5 auf 30 Prozent, wurde aber von der CDU, die sich von 32 Prozent auf 49,5 Prozent steigerte, überflügelt.

Die Debatte mit vielen Fragen aus dem Publikum drehte sich um den kommunalen Finanzausgleich, die Bildungspolitik, das Gymnasium in acht oder neun Jahren (G8/G9), Kindergärten und Kindertagesstätten, Infrastruktur und Verkehr, öffentliche Finanzen, Gesundheitspolitik sowie die innere Sicherheit. Die Bewertungen zeigen bei den einzelnen Themen insgesamt ein besseres Abschneiden von Günther an. Albig erzielte das beste Ergebnis beim Thema Bildung, wobei folgende Attacke auf Günther die höchste Bewertung für den amtierenden Ministerpräsidenten lieferte: „G8 wurde unter Carstensen [Albigs Amtsvorgänger aus der CDU] eingeführt, das verschweigen Sie." Die schlechteste Bewertung erzielte er, als er sich beim Thema Infrastruktur über die CDU-Vorgängerregierung lustig machte, dass sie keine Fledermäuse zählen könne und monierte, er habe durch einen Planfeststellungsbeschluss der CDU „Jahre verloren". Günther erreichte die beste Bewertung bei der Infrastruktur, als er die mangelnde Kommunikation der Regierung Albig beim Bau der Autobahn A20 kritisierte und monierte: „Minister reden nicht miteinander." Die schlechteste Bewertung für Günther wurde gemessen, als Albig ausführte, „dass heute 300 mehr Lehrer da sind als vor 2012".

Kontakt:
Prof. Dr. Uwe Wagschal
Seminar für Wissenschaftliche Politik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
0761/203-9361
E-Mail: