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Genderneutrale Toiletten, Influencer*innen, Plastikmüll

Studierende der Universitäten Freiburg und Würzburg erklären auf YouTube Alltagsphänomene kulturwissenschaftlich

Freiburg, 13.07.2023

Genderneutrale Toiletten oder Influencer*innen auf Instagram, Plastikmüll oder Veganismus – das alles sind aktuelle Phänomene unseres Alltagslebens. Sie sind aber weit mehr als das: Sie spielen eine Rolle in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben und sind eng verknüpft mit kulturell vermittelten Einstellungen und Verhaltensweisen. Studierende der Universitäten Freiburg und Würzburg produzieren in dem zweisemestrigen Projekt „KulturWissen vermitteln“ aufwändige YouTube-Videos, in denen sie solche gesellschaftsrelevanten Alltagsthemen für Schüler*innen aufbereiten und kulturwissenschaftlich erklären. Jeden Donnerstag erscheint ein neues, rund zehnminütiges Video auf dem eigens eingerichteten YouTube-Kanal „überalltag. kultur erklärt“. Die erste Staffel besteht aus acht Filmen, die zweite Staffel geht ab Oktober 2023 online.

Was Kulturwissenschaftler*innen machen

Für das Projekt kooperieren das Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg und der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Würzburg. Außerhalb des Fachs gebe es häufig wenig Kenntnis darüber, was Kulturwissenschaftler*innen eigentlich machen und wie sie auf die Welt blicken, sagt Projektleiter Prof. Dr. Markus Tauschek, Professor für Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg. Dabei könnten sie viel zum Verständnis gesellschaftlicher Prozesse beitragen. „Das Projekt hat daher drei Ziele: Studierende lernen, komplexe Themen verständlich zu vermitteln, Schüler*innen werden aufmerksam auf das Fach – und Studierende machen die Erfahrung, wie sich eine kulturwissenschaftliche Disziplin in die Gesellschaft einbringt“, so Tauschek.

Konzepte für die Zielgruppe

In Workshops lernen die Studierenden, wie man ein Drehbuch entwickelt und erwerben Kenntnisse in Filmgrundlagen und Schnitt. Ein wesentlicher Teil des Kurses besteht darin, ein kulturwissenschaftliches und zielgruppenorientiertes Filmkonzept zu erarbeiten, das das jeweilige Thema fachlich, textlich und visuell so aufbereitet, dass es Schüler*innen der Oberstufe anspricht. Das Seminar verbindet damit die drei Bereiche Fachwissen und -identität, Wissenschaftskommunikation und Filmproduktion. Es wird durch das Freiraum-Programm der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.

Der Aufwand lohnt sich

Dass das funktioniert, zeigen die ersten, bereits veröffentlichten Videos. Der Aufwand sei zwar hoch, aber die Ergebnisse seien es wert, sagt Inga Wilke, die das Projekt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Freiburg betreut: „Die bisherigen Erfahrungen in dem Projekt zeigen, dass es ein ambitioniertes, aber lohnenswertes Vorhaben ist, Wissenschaftskommunikation und Filmproduktion in einer Lehrveranstaltung zu kombinieren. Die Studierenden lernen, wie sie das Medium Film nutzen können, um ihre fachlichen Kenntnisse zu vermitteln und erwerben dabei wichtige Kompetenzen, zum Beispiel im Projektmanagement und in der kreativen Problemlösung.“ Auch fachlich bringe das viel, ergänzt Tauschek: „Um ein komplexes Thema in wenigen Minuten gut zu erklären, muss man selbst richtig fit darin sein.“

 

YouTube-Kanal „überalltag. kultur erklärt“: https://www.youtube.com/@ueberalltag

 

Kontakt:
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4302
E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de