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Globale Partnerschaften im Hochschulbereich dekolonial gestalten

Sustainable Development Goals Hochschultag an der Universität Freiburg im Zeichen des 17. Nachhaltigkeitsziels der Vereinten Nationen – Keynote von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski

Freiburg, 16.06.2023

Globale Partnerschaften im Hochschulbereich dekolonial gestalten

Petra Olschowski Bild: Sandra Meyndt/Universität Freiburg

Der diesjährige Sustainable Development Goals (SDG) Hochschultag des Landes Baden-Württemberg fand am 16. Juni 2023 an der Universität Freiburg statt. Im Zeichen des 17. Nachhaltigkeitsziels (SDG) der Vereinten Nationen „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ diskutierten Hochschulangehörige und Politiker*innen in der Aula die Leitfrage, wie globale Partnerschaften im Hochschulbereich dekolonial gestaltet werden können. Die Wissenschaftsministerin Baden-Württembergs, Petra Olschowski, betonte in ihrer Keynote, dass sich das Land Baden-Württemberg zu seiner Verantwortung in der Dekolonisierung bekenne und damit verbundene Aspekte wie die Provenienzforschung sowie die Restitutionen von Kulturgütern und Human Remains vorantreibe. Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, die Rektorin der Universität Freiburg, verdeutlichte die Rolle der Nachhaltigkeitsziele an der Universität Freiburg und unterstrich in Hinblick auf SDG 17, dass der Ausbau von Kooperationen mit Partner*innen aus dem „Globalen Süden“ gewinnbringend sei, um globale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dr. Grace Diabah, Co-Direktorin Ghana am Merian Institute for Advanced Studies in Africa der Universität Ghana, wies darauf hin, dass globale Hochschulkooperationen weiterhin vor vielfältigen Problemen stehen und dass sich afrikanische Universitäten von deutschen Stellen mehr Bereitschaft zu deren Lösung erwarten.

Verantwortung des Landes Baden-Württemberg zur Dekolonisierung

In ihrer Keynote sagte Olschowski: „Um Partnerschaften zwischen Ländern zu dekolonialisieren, bedarf es eines grundlegenden Willens zu Gleichberechtigung, Transparenz und Offenheit: Nur wenn alte Muster erkannt, verstanden und ersetzt werden, können Vertrauen und Verlässlichkeit glaubhaft und langfristig aufgebaut werden. Das Land Baden-Württemberg bekennt sich zu seiner Verantwortung: Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien verpflichtet, die Internationalisierung der Hochschulen, den gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel sowie Provenienzforschung und die damit verbundenen Restitutionen von Kulturgütern und Human Remains voranzutreiben - und zwar gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Herkunftsgesellschaften. Die Digitalisierung bietet uns hier eine großartige Chance, Wissen zu demokratisieren, kulturelle und technische Kompetenzen aufzubauen und so das Wissen gleichmäßiger zu verteilen. Den Hochschulen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die Universität Freiburg hat früh die Bedeutung von Dekolonialisierung erkannt und vorbildlich angenommen."

Ausbau von Kooperationen mit Partnern aus dem „Globalen Süden“ essentiell

In ihrer Rede unterstrich Krieglstein, dass die Internationalisierung von Universitäten und der Ausbau von Kooperationen gerade mit Partner*innen aus dem „Globalen Süden“ gewinnbringend sei, um globale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „Um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, braucht es vielfältige Ansätze und verschiedene Perspektiven. Kooperationen mit Hochschulen und Forschenden aus dem „Globalen Süden“ steigern nicht nur die Qualität der Forschung, sondern fördern auch Dialog zu kontroversen Lösungsansätzen. Daher ist das für die Universität Freiburg ein zentrales Anliegen“, so Krieglstein.

Globale Hochschulkooperationen stehen weiterhin vor Problemen

Diabah wies darauf hin, vor welch vielfältigen Problemen globale Hochschulkooperationen immer noch stehen, wie beispielsweise die Ablehnung von Visumsanträgen für Forschende aus dem Globalen Süden, geringe bis gar keine Berücksichtigung lokaler Dynamiken, hoher bürokratischer Aufwand, mangelnde Bereitschaft zur Finanzierung bestimmter erwarteter Leistungen oder intransparente Mittelzuweisungen: „Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sollte die jeweilige Expertise und Erfahrung anerkennen und wertschätzen. Sie braucht Vertrauen, Respekt und Gegenseitigkeit. Aber besonders auf institutioneller Ebene sind diese Grundpfeiler manchmal nicht vorhanden. Afrikanische Universitäten erwarten in der Kooperation mit deutschen Stellen deutlich mehr Dynamik und die Bereitschaft, Lösungen zu finden, statt sich hinter oft unverständlichen Regelungen zu verstecken“, sagte Diabah.

 

Pressebilder zum Download

 

Petra Olschowski Bild: Sandra Meyndt/Universität Freiburg

 

 

Kerstin Krieglstein Bild: Sandra Meyndt/Universität Freiburg

 

 

Grace Diabah Bild: Sandra Meyndt/Universität Freiburg

 

 

 

Kontakt:
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4302
E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de