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Gurtpflicht

Seit 40 Jahren ist Anschnallen ein Muss: Historiker Peter Itzen erforscht, warum Autofahren seitdem immer sicherer wurde

Freiburg, 09.05.2016

Gurtpflicht

Anschnallen ist seit 1976 ein Muss. Foto: Sandra Meyndt

„Der Gurt stellt auch heute noch das vermutlich wichtigste passive Sicherheitsmerkmal eines Fahrzeuges dar“, erklärt Dr. Peter Itzen. Als 1976 in der Bundesrepublik die Gurtpflicht für die vorderen Sitzplätze in Autos eingeführt wurde, stieß die Bestimmung auf großen Widerstand: Selbst unter Juristinnen und Juristen war die Gurtpflicht nicht unumstritten, erklärt Itzen, da in extrem seltenen Fällen der Gurt tatsächlich ein gewisses Risiko darstellen konnte und das Eingehen eines potentiellen Sicherheitsrisikos nicht vom Staat vorgeschrieben werden könne.

Tatsächlich waren solche Befürchtungen jedoch unbegründet, wie der Historiker zeigt: „Zusammen mit einer Reihe weiterer Maßnahmen, etwa der Einführung eines Tempolimits auf Landstraßen Anfang der 1970er Jahre, hat die Gurtpflicht dazu beigetragen, die Todeszahlen als Folge von Verkehrsunfällen deutlich zu senken. 1970 kamen knapp 20.000 Menschen auf deutschen Straßen ums Leben. 2015 starben knapp 3.500 Menschen bei Autounfällen.“

Itzen ist Wissenschaftlicher Angestellter an der Professur für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Freiburg und Junior Fellow am Freiburg Institute of Advanced Studies. Er erforscht die Geschichte der Verkehrsunfälle in Deutschland. Am besten ist Itzen per E-Mail zu erreichen.