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uni’hören auf die Ohren

In einem Audiopodcast finden Freiburger Forschende Antworten auf Fragen, die sich mit Entwicklungen der Gegenwart und Zukunft beschäftigen

Freiburg, 25.01.2022

Ob Klimawandel, künstliche Intelligenz, Gesundheit, Gerechtigkeit, zivile Sicherheit oder das Verhalten von Wählerinnen und Wählern: In dem neuen Format „uni’hören – der Wissenschaftspodcast aus Freiburg“ berichten Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen über ihre Arbeit und teilen ihre Erkenntnisse zu Themen, die sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen befassen. Interviewt werden die Expertinnen und Experten von der Politikjournalistin Stephanie Geißler, die unter anderem für die ARD und den SWR arbeitet.

Folge 7: Freiburg macht Schule

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Wie lässt sich eine Volkswirtschaft so organisieren, dass sie funktionsfähig und gleichzeitig menschenwürdig ist? Mit diesem Gedanken beschäftigte sich Walter Eucken bereits in den 1930er Jahren an der Universität Freiburg. Heute gilt er als einer der geistigen Väter der Sozialen Marktwirtschaft. Der Ökonom begründete die Freiburger Schule der Nationalökonomie, der bekanntesten Ausprägung des Ordoliberalismus: Er sieht in einer politisch gesetzten Rahmenordnung, dem Ordo, die Grundlage für die freie Entfaltung von Firmen und erfolgreichen Wettbewerb. Der Staat solle sich aus dem Wettbewerbsgeschehen größtenteils heraushalten, aber einschreiten, wenn sich im Markt beispielsweise mächtige, wettbewerbsfeindliche Kartelle und Monopole bilden.

Im Podcast uni’hören erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Tim Krieger von der Professur für Ordnungs- und Wettbewerbspolitik die Denkansätze Walter Euckens, die sich in der heutigen Sozialen Marktwirtschaft wiederfinden. Darüber hinaus schaut er mit ordoliberalen Blick auf die Finanz- und Coronakrise und erklärt, warum es wichtig war, dass Deutschland den coronagebeutelten europäischen Ländern hilft.

Folge 6: Und es hat summ gemacht

„Ich muss neutral sein, ich kann mich nicht auf die Seite der Landwirte stellen und auch nicht auf die Seite der Naturschützer“: So beschreibt die Freiburger Ökologin Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein den Anspruch an ihre Forschung. Ihre Ergebnisse entscheiden mit darüber, welche Pflanzenschutzmittel im Einsatz bleiben und welche verboten werden müssen. Die Expertin für Naturschutz und Landschaftsökologie untersucht Bienen – bei mehr als 20.000 unterschiedlichen Arten weltweit steht für Klein fest: Jedes Insekt hat andere Bedürfnisse. Klein und ihr Team erforschen, wie sich unterschiedliche Pestizide auf die verschiedenen Bienenarten auswirken. Im Podcast uni’hören erzählt die Forscherin, warum Honigbienen keine repräsentative Gruppe zum Testen von Pestiziden sind, wieso die Gesellschaft Landwirtinnen und Landwirten mehr Wertschätzung entgegenbringen sollte und warum auf der indonesischen Insel Sulawesi eine Bienenart nach der Freiburger Forscherin benannt wurde.

Folge 5: Die Wut der Abgehängten

Bewegungen wie „Black Lives Matter“ und „Me Too“ gerieten in den vergangenen Jahren verstärkt in den Blick der US-amerikanischen Medienwelt und prägen seitdem viele politische und kulturelle Debatten. Die gesellschaftliche Schicht der Arbeiterinnen und Arbeiter hingegen habe sich nie öffentlich ermächtigt. „Viele dieser Menschen fühlen sich vergessen und fremd im eigenen Land“, sagt Prof. Dr. Sieglinde Lemke. Verdruss, Wut und Angst davor, gesellschaftlich und finanziell abgehängt zu werden, machen sich breit und tragen zur Radikalisierung und Polarisierung bei: Sollen jetzt etwa Minderheiten die gut bezahlten Jobs und die öffentliche Anerkennung einheimsen, fragen sich viele dieser Menschen. Die Freiburger Amerikanistin und Kulturwissenschaftlerin erforscht die prekäre Welt der US-amerikanischen Arbeiterklasse – der einst glorifizierte amerikanische Traum liege längst in Scherben, das habe inzwischen sogar Hollywood begriffen. Im Podcast uni’hören spricht Lemke über die Kehrseite des neoliberalen Wirtschaftssystems, den politischen Kurs von US-Präsident Joe Biden und die Frage, wie sich ein differenzierter Blick auf Armutsverhältnisse in Büchern, Serien und Filmen des Mainstream widerspiegelt.

Folge 4: Erst wischen, dann wählen

Am 14. März 2021 stehen in Baden-Württemberg die Landtagswahlen an. Wer vorab mehr erfahren möchte, kann den WahlSwiper zur Hand nehmen: Die App präsentiert Informationen über die zur Wahl stehenden Parteien, ihre Programme und Positionen zu Themen wie Bildung, Sicherheit, Migration, Finanzen oder Nahverkehr. Mit einem Wischen nach links oder rechts können sich Bürgerinnen und Bürger anzeigen lassen, welche Partei am besten zu ihren Überzeugungen passt. Mit dem Tool möchten der Freiburger Politikwissenschaftler Uwe Wagschal und sein Team Bürgerinnen und Bürgern die Entscheidung erleichtern. Im Podcast uni’hören erläutert der Wahlforscher, welche politischen Konstellationen die anstehenden Landtagswahlen vermutlich prägen werden, wie sich die Briefwahl auf die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler auswirken und warum die Erstellung von Prognosen zum Ausgang von Wahlen auch Schaden anrichten könnte.

Folge 3: Die Schieflagen der Welt

Manche Fehler schreiben Weltgeschichte. 1507 fertigte der Freiburger Student Martin Waldseemüller eine Weltkarte an, in der er eine Landmasse zum ersten Mal „Amerika“ nannte. Der Kartograf war der Meinung, dass der Seefahrer Amerigo Vespucci den Doppelkontinent entdeckt habe. Die Bezeichnung setzte sich durch, Christoph Kolumbus zog den Kürzeren. Für die Soziologieprofessorin Manuela Boatcă verdeutlicht die Geschichte allerdings ein weiteres Fehlurteil und eine verzerrte Perspektive. Die europäischen Welteroberer „entdeckten“ und vereinnahmten ein Gebiet, auf dem eine indigene Bevölkerung bereits seit Jahrhunderten zu Hause war. Im Podcast uni’hören spricht die Soziologin über Fragen des Postkolonialismus und ihre Arbeit, die sich mit globalen Ungleichheiten befasst: Welche Auswirkungen hat es, wenn EU-Länder Staatsbürgerschaften an Privatpersonen verkaufen? Was würde es für die weltweite Migration bedeuten, wenn man Staatsgrenzen aufheben würde? Und inwiefern schürte die Aufarbeitung der Kölner Silvesternacht von 2015/16 Klischees aus kolonialen Zeiten?

Folge 2: Die doppelte Blackbox

Ein Wandgemälde am Freiburger Neurozentrum drückt für Dr. Philipp Kellmeyer die Essenz seiner Arbeit aus: Ein Mensch und ein Roboter stehen sich gegenüber. Ihre Arme sind ausgestreckt, vorsichtig berühren sie mit den Fingerspitzen den Kopf des anderen. „Menschen und Roboter müssen sich einander annähern“, betont Kellmeyer – doch bislang verstehen Forschende immer noch nicht vollends, wie die beiden Systeme „Mensch“ und „Maschine“ funktionieren. In der zweiten Folge des Podcasts uni’hören erläutert der Neurologe und Neuroethiker aktuelle Debatten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz: Müssen humanoide Roboter in Zukunft mit Rechten ausgestattet werden? Können Virtual-Reality-Brillen in der Therapie von Demenzkranken zum Einsatz kommen? Und spricht eigentlich etwas dagegen, Liebeskummer einfach aus dem Hirn zu löschen?

Folge 1: Aber bitte mit Schale!

Fenchel, Feldsalat und Paprika, ein paar Möhren und Butterrübchen, dazu Nüsse und Hülsenfrüchte: All das kauft Prof. Dr. Dr. Karin Michels auf dem Münstermarkt ein. Für sie ist der Freiburger Wochenmarkt ein ideales Sinnbild für ihre Forschung: Michels leitet das Institut für Prävention und Tumorepidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg und beschäftigt sich mit der Frage, wie Ernährung Menschen vor Krankheiten wie Krebs oder Diabetes schützen kann. In der ersten Folge des Podcasts „uni’hören“ der Universität Freiburg spricht die Forscherin über gesunde und ungesunde Lebensmittel, zeitgenössische Ernährungstrends und ihre Auswirkungen, neue Erkenntnisse zur Darmflora und die weltweit größte Gesundheitsstudie.