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Mensch und Natur im umweltpolitischen Spannungsfeld

Der „Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences“ 2016 geht an Cristina Espinosa

Freiburg, 15.07.2016

Mensch und Natur im umweltpolitischen Spannungsfeld

Dr. Cristina Espinosa. Foto: Patrick Seeger

Wie verändern sich die Verständnisse der Mensch-Natur-Beziehung im Zuge umweltpolitischer Entwicklungen, die wesentlich von sozialen Bewegungen und nicht von staatlichen Akteurinnen und Akteuren getragen werden? Für ihre Dissertation zu diesem Thema hat die Freiburger Umweltsozialwissenschaftlerin Dr. Cristina Espinosa den diesjährigen „Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences“ erhalten. Die Auszeichnung wird vom University College Freiburg (UCF) der Albert-Ludwigs-Universität und der Sparkasse Freiburg vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Für ihre Doktorarbeit, die aus vier wissenschaftlichen Artikeln und einer Rahmenschrift besteht, stützte Espinosa sich auf vier Fallstudien. Anhand von ausführlichen Interviews mit Politikern, Umweltaktivisten, Anwälten, indigenen Vertretern und Mitgliedern von Nichtregierungsorganisationen sowie Dokumentenanalyse und teilnehmender Beobachtung erhob sie Daten in Ecuador, Brasilien und Deutschland. Die Forscherin untersuchte, wie Verständnisse und Wahrnehmungen der Beziehung zwischen Mensch und Natur im Zusammenhang mit politischen Initiativen auf lokaler und globaler Ebene ständig neu definiert werden. Besonderes Augenmerk richtete sie auf die Frage, wie die verschiedenen Akteure Wissen, Ideen und Vorstellungen von einer angemessenen Mensch-Natur-Beziehung präsentieren, verbreiten und in die Umweltpolitik integrieren. „Die Ergebnisse der Umweltpolitik sind im Voraus nicht bekannt“, sagt Espinosa. „Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, wie die Welt jenen Akteuren erscheint, die die Politik aktiv beeinflussen wollen und damit auch Erfolg haben.“ Espinosa kam zu dem Ergebnis, dass Ideen, die in nicht-westlichen Weltanschauungen verankert sind, und ethische Grundsätze bei der stetigen Aushandlung der Beziehungen zwischen Mensch und Natur von wesentlicher Bedeutung sind, aber auch von wissenschaftlichen und rechtlichen Debatten beeinflusst werden.

Cristina Espinosa hat Internationale Beziehungen mit den Nebenfächern Soziologie und Lateinamerikanische Studien an der Universidad de San Francisco Quito/Ecuador und Environmental Governance an der Universität Freiburg studiert. 2015 wurde sie ebenfalls in Freiburg bei Prof. Dr. Michael Pregernig an der Professur für Sustainability Governance mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung promoviert. Derzeit arbeitet sie am Arnold-Bergstraesser-Institut in Freiburg als Regionalverantwortliche für Lateinamerika und ist zuständig für den Themencluster „Politics of Natural Resources“.

Homepage von Dr. Cristina Espinosa

www.arnold-bergstraesser.de/en/mitarbeiterinnen/espinosa-dr-cristina

Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences
www.ucf.uni-freiburg.de/events/erasmus-prize/erasmus-prize


Kontakt:
Dr. Cristina Espinosa
Arnold-Bergstraesser-Institut
Tel.: 0176/68677794
E-Mail: cristina.espinosa@abi.uni-freiburg.de


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