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Neue Köpfe an der Universität

Verstärkung für die Medienkulturwissenschaft, die biologische Signalforschung und die theoretische Physik

Freiburg, 02.02.2018

Neue Köpfe an der Universität

Von links: Robin Curtis, Barbara DiVentrua, Michael Thoss. Fotos: Hoffotografen Berlin, iGEM, privat

Robin Curtis ist seit dem 1. September 2017 Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Philologischen Fakultät der Universität Freiburg. Curtis befasst sich in ihrer Forschung mit Bildern, insbesondere mit bewegten Bildern in allen gegenwärtigen und historischen Erscheinungsformen. Diese untersucht sie etwa im Kontext von Installationen, Darbietungen auf Festivals oder bei Kunstbiennalen, in der Werbung, im Film und Fernsehen sowie im Rahmen von digitalen Plattformen wie YouTube. Weitere Forschungsfelder sind Themenparks, IMAX-Kinos, Planetarien und andere historische Formate der bildlichen Darstellung. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen stand in den letzten Jahren eine Theorie der Immersion. Dabei erforscht Curtis historische Diskurse um Einfühlungsästhetik, die Entwicklung von Virtual-Reality-Technologien, das frühe Kino sowie die Avantgarde der 1960er und 1970er Jahre. Des Weiteren beschäftigt sich Curtis mit Theorien des dokumentarischen Bildes, der Erfahrung von Langeweile und der Erfolgsgeschichte der so genannten Slow Media sowie der Affekttheorie und Wissensvermittlung.

Curtis studierte Cinema Studies und German Languages and Literature an der University of Toronto/Kanada. Im Anschluss nahm sie ein Magisterstudium in Theaterwissenschaft und Nordamerikastudien an der Freien Universität Berlin auf. 2003 wurde Curtis dort promoviert und 2012 habilitiert. Von 2012 bis 2017 war sie Professorin für Theorie und Praxis Audiovisueller Medien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1992 drehte sie den Kurzfilm „Nachlass“.

Barbara Di Ventura ist seit dem 1. September 2017 Professorin für biologische Signalforschung an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg. Ihr Fokus liegt auf der Optogenetik, einer neuen Technik der synthetischen Biologie, die optische und genetische Methoden kombiniert, um Zellen gezielt zu beeinflussen. Dazu werden Photorezeptor-Proteine genutzt: Sie verändern ihre Struktur unter dem Einfluss von Licht und wandeln dieses in intrazelluläre Signale um. Die Arbeitsgruppe von Di Ventura interessiert sich speziell für Transkriptionsfaktoren, also für Proteine, die Gene an- und abschalten können. Dafür müssen sie vom Zytoplasma in den Zellkern transportiert werden. Entscheidend ist hierbei nicht nur das Wissen, welche Struktur ein Protein hat, sondern auch wann, wo und wie es sich innerhalb der Zelle bewegt. Um die Dynamik dieser Transkriptionsfaktoren zu untersuchen und ihre Funktionen in zellulären Signalwegen und Netzwerken besser zu verstehen, hat die Arbeitsgruppe Di Venturas neue optogenetische Systeme entwickelt. Diese funktionieren wie ein Shuttleservice: Mit ihnen können Proteine in und aus dem Zellkern importiert beziehungsweise exportiert werden.

Di Ventura hat Technische Informatik an der Universität La Sapienza in Rom/Italien studiert. 2007 wurde sie am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg im Bereich der Synthetischen Biologie promoviert. Von 2007 bis 2011 war Di Ventura Postdoktorandin am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. Danach leitete sie die Arbeitsgruppe für Synthetische Biologie am dortigen BioQuant-Zentrum. Mit ihrer Mannschaft der Universität Heidelberg hat di Ventura in der „International Genetically Engineered Machine Competition“ zweimal den ersten Platz erreicht.

Michael Thoss ist seit dem 1. Oktober 2017 Professor für Theoretische Physik an der Fakultät für Mathematik und Physik der Universität Freiburg. Seine Forschungsthemen liegen in den Bereichen der Physik kondensierter Materie, der Nanophysik und chemischen Physik. Schwerpunkt ist die Theorie quantenphysikalischer Nichtgleichgewichtsprozesse in Vielteilchensystemen. Dazu gehören der Ladungs- und Energietransport in Nanostrukturen, an Grenzflächen sowie in komplexen molekularen Systemen. Ein Beispiel ist der Elektronentransport in so genannten Einzelmolekülkontakten, in denen elektrischer Strom durch ein einzelnes Molekül fließt. Der Transport in diesen kleinsten Stromkreisen wird durch quantenphysikalische Phänomene wie Interferenz und Quantisierung beeinflusst. Ziel der Arbeiten ist ein tieferes Verständnis der grundlegenden Mechanismen quantenphysikalischer Prozesse in Vielteilchensystemen fern vom thermodynamischen Gleichgewicht. Ein anderer Teil der Forschungsprojekte ist auf die zukünftige Anwendung physikalischer Prozesse in den Bereichen Nanoelektronik und Energieforschung gerichtet und wird in enger Zusammenarbeit mit experimentellen Arbeitsgruppen aus den Fachgebieten Physik, Chemie und Materialwissenschaft verfolgt.

Thoss hat Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. 1998 wurde er an der Technischen Universität München promoviert. Im Anschluss hat er als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der University of California in Berkeley/USA geforscht. Im Jahr 2000 kehrte er an die Technische Universität München zurück. Dort war er zunächst als wissenschaftlicher Assistent und nach seiner Habilitation im Jahr 2004 als Privatdozent und akademischer Rat tätig. Von 2009 bis 2017 war er Professor für Theoretische Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Kontakt:

Prof. Dr. Robin Curtis
Institut für Medienkulturwissenschaft
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97844
E-Mail:

Prof. Dr. Barbara DiVentura
Institut für Biologie II
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel:: 0761/203-2764
E-Mail: barbara.diventura@bioquant.uni-heidelberg.de

Prof. Dr. Michael Thoss
Physikalisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97923
E-Mail: