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Was Prävention und Moderne verbindet

Der Soziologe Matthias Leanza erhält den Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences 2017

Freiburg, 26.06.2017

Was Prävention und Moderne verbindet

Matthias Leanza. Foto: Patrick Seeger

Das University College Freiburg (UCF) verleiht Matthias Leanza den Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences 2017 für die Dissertation „Die Zeit der Prävention. Eine Genealogie der Krankheitsvorbeugung". Das UCF vergibt die Auszeichnung seit 2013 jährlich für Arbeiten, deren Thema in besonders vorbildlicher Weise auch unter wissenschaftshistorischer oder erkenntnistheoretischer Perspektive behandelt wird und die über Fachgrenzen hinweg zum methodisch-theoretischen Austausch beitragen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau gestiftet.

Leanza zeichnet in seiner Dissertation die gemeinsame Entstehungs- und Verflechtungsgeschichte von Prävention und Moderne am Beispiel der Krankheitsvorsorge nach. „Modern zu sein heißt, Prävention zu betreiben", lautet sein Fazit: In einem historischen Durchgang vom Zeitalter der Aufklärung bis in die jüngste Vergangenheit legt er dar, wie Menschen gelernt haben, potenzielle Gesundheitsschäden in der Zukunft als aktuelle Probleme zu behandeln und welche Wege sie einschlagen, um Krankheiten vorzubeugen. Als Quellen dienten ihm unter anderem medizinische Forschungsberichte und Lehrbücher, Gesundheitsratgeber und Ausstellungskataloge, politische Programmschriften und philosophische Texte, Gesetze und Verordnungen sowie Zeitungs- und Zeitschriftenartikel. Methodisch verbindet Leanza Wissenschaftsgeschichte mit einer soziologischen Gesellschaftstheorie und schlägt zudem die Brücke zwischen Natur- und Geisteswissenschaften. Die Veröffentlichung der Dissertation, vorgelegt bei Prof. Dr. Ulrich Bröckling vom Institut für Soziologie der Universität Freiburg, ist für Herbst 2017 geplant.

Matthias Leanza, Jahrgang 1981, hat an der Universität Bielefeld Soziologie studiert und war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2011 wechselte er ans Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität und war dort bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Kultursoziologie. Seither ist er Oberassistent am Seminar für Soziologie der Universität Basel.

Kontakt:
Matthias Leanza
Seminar für Soziologie
Universität Basel
Tel.: +41 (0)61 207 24 28
E-Mail: