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Haus für wilde Singles

Freiburger Forscher und Studierende errichten ein Insektenhaus für mehr als 120 alleinlebende Bienen- und Wespenarten

Freiburg, 21.03.2016

Haus für wilde Singles

Hölzerne Wohngemeinschaft: Der etwa zwei Meter hohe und 1,70 Meter breite Unterschlupf wird unter anderem Mauerbienen, Goldwespen und Ölkäfer beherbergen. Foto: Sandra Meyndt

Die Mauerbiene, der Wollschweber, die Goldwespe, der Ölkäfer und die Blattlauswespe haben für die nächsten Jahre ein neues Zuhause in Freiburg: Gemeinsam mit Studierenden der Umweltwissenschaften hat der Biologe Felix Fornoff ein Insektenhaus gebaut, das das Team an der Dreisam aufstellen wird. Journalistinnen und Journalisten sind herzlich zur Errichtung am Mittwoch, 23. März 2016, eingeladen. Die Arbeiten beginnen um 9.00 Uhr am Ottiliensteg (Renaturierungsgebiet bei der Kartäuserstraße) und werden circa drei Stunden dauern.

Der etwa zwei Meter hohe und 1,70 Meter breite Unterschlupf aus Holz ist das Ergebnis des Mastermoduls „Stadt, Garten, Landschaft und Gestaltung“. Die von der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie der Universität Freiburg angebotene Lehrveranstaltung legt großen Wert auf den Praxisbezug: Auf Grundlage des im Modul erlernten Wissens über Wildbienenökologie und Taxonomie haben die Studierenden das Insektenhaus selbst gestaltet und die Materialien, die sie den Tieren als Wohnraum bereitstellten, entsprechend ausgewählt. Besonders wichtig war dabei, dass die vielfältigen Nistmaterialien den zahlreichen Insektenarten eine geeignete Wohnnische bieten. Zudem garantiert ein sonniger Standort, umgeben von unterschiedlichen einheimischen Blumen, Bäumen und Sträuchern, dass die Bewohner ausreichende Nahrungsquellen vorfinden, die ihren Ansprüchen entsprechen.

Das Insektenhaus wurde in der Schreinerei des Forstbotanischen Gartens der Universität Freiburg angefertigt. Zusätzlich haben die Studierenden Flyer zu Nisthilfen, Bienenblumen und solitären Wespen erstellt. Die Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem vorangegangenen Jahrgang haben Schautafeln angefertigt, die die Öffentlichkeit über Ökologie, Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen der Tiere sowie deren Relevanz für den Menschen informieren.

Das Projekt wecke ein Bewusstsein dafür, dass die Arbeit von Umweltwissenschaftlern und Biologen Nachhaltigkeit und Kontinuität erfordere, sagt Fornoff: „Mit dem Bau und Aufstellen des Insektenhauses ist der erste Schritt getan, doch erst durch das Austauschen der Nistmaterialien alle drei bis fünf Jahre wird die Maßnahme nachhaltig zum Insektenschutz beitragen.“ Bedauerlicherweise könne ein Insektenhaus immer nur für einen Bruchteil der einheimischen Bienenarten einen Wohnraum bieten. „Der Großteil der Arten gräbt ihre Nester an sandigen, ungestörten Bodenstellen, die man nicht durch das Aufstellen von Insektenhäusern ersetzen kann.“

Das Team der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie unter der Leitung von Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein befasst sich mit der Ökologie, mit sozio-ökologischen Aspekten und dem Naturschutz von Ökosystemen und Landschaften.

Flyer „Insektenhaus – Wohn- und Überwinterungsstätten für solitäre Bienen und Wespen”


Kontakt:
Felix Fornoff
Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3746
E-Mail: felix.fornoff@nature.uni-freiburg.de

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