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Tanz der Tiere

Ein Projekt will neues Erleben naturhistorischer Museen zwischen Kunst und Wissenschaft ermöglichen

Freiburg, 09.08.2016

Tanz der Tiere

Die Kuh "Bärbel" im Museum Natur und Mensch Freiburg: Hier wird das Team im September 2016 seine Arbeit aufnehmen. Foto: Städtische Museen Freiburg/Axel Killian

Präparierte Tiere neu erfahren und verstehen: In einem neuen Projekt vereinen drei Expertinnen aus Kunst und Wissenschaft Choreografie und ethnografische Forschung. Die Ergebnisse werden Besucherinnen und Besuchern naturhistorischer Museen als Hörspaziergänge zur Verfügung stehen und auf einer zweisprachigen Homepage abrufbar sein. Das von der VolkswagenStiftung mit circa 140.000 Euro geförderte Vorhaben ist an der Juniorprofessur für Kulturwissenschaften von Anna Lipphardt am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg angesiedelt und entsteht in Zusammenarbeit mit der Münchner Ethnologin und Kuratorin Dr. Susanne Schmitt und der in Berlin lebenden kanadischen Tänzerin und Choreografin Laurie Young. Im September 2016 wird das Team am Museum Natur und Mensch in Freiburg, das als Kooperationspartner beteiligt ist, seine Arbeit aufnehmen. Anna Lipphardt wird den Ansatz zudem in einem interdisziplinären Projektseminar mit Studierenden der Europäischen Ethnologie, des University College Freiburg und der Natur- und Umweltwissenschaften erproben. Darüber hinaus wird sie begleitend den Prozess der Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen erforschen.

Sechs naturhistorische Museen in Deutschland, Australien, Kanada und den USA bilden den Hintergrund der Forschung. Schmitt und Young besuchen über einen Zeitraum von 14 Monaten jeweils für drei bis vier Wochen Museen und Sammlungen, die ausgestopfte Tiere zeigen, und setzen sich mit ausgewählten Räumen und Exponaten auseinander. Dabei wollen sie die Emotionen, die das Betrachten von haltbar gemachten Tierkörpern auslöst, in Bewegungen umsetzen. Indem sie die Ausdrucksform des Tanzes mit dem biologischen Wissen über Tiere und der sensorischen Ethnografie, also dem sich Nähern eines Objekts über die Sinnesreize, kombinieren, verbinden sie Wissenschaft und Kunst miteinander. Ergänzend werden auf Grundlage von Gesprächen mit Taxidermisten und Kuratoren sowie dem Hinzuziehen historischer Quellen und zoologischer Befunde über tierische Lebensformen Hörspaziergänge geschaffen, die die entstandenen Bewegungsimpulse wiedergeben. Dem Museumspublikum soll sich auf diese Weise ein neuer Blick auf die Tiere und das Ausstellungsumfeld eröffnen. Die Hörspaziergänge können am Ende des Projekts kostenlos auf Deutsch und Englisch heruntergeladen werden und lassen sich auf Audioguides und MP3-Playern abspielen.

Webseite des Projekts „How to Not Be A Stuffed Animal. Moving Natural History Museums Through Multispecies Choreography”



Kontakt:
Juniorprofessorin Dr. Anna Lipphardt
Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97698
E-Mail: anna.lipphardt@eu-ethno.uni-freiburg.de
            info@movingnaturalhistorymuseums.com


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