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Freiburger Südostasienforschung geht in Verlängerung

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das fächerübergreifende Projekt weitere zwei Jahre

Freiburg, 30.09.2013

Freiburger Südostasienforschung geht in Verlängerung

Reispflanzen auf den Philippinen in der Provinz Zambales. Quelle: Stefan Seitz

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Forschungsprojekt „Grounding Area Studies in Social Practice: Southeast Asian Studies at Freiburg“ an der Albert-Ludwigs-Universität ab November 2013 für weitere zwei Jahre. Das fächerübergreifende Projekt untersucht die aktuellen politischen, ökonomischen und soziokulturellen Entwicklungen in Südostasien. Im Mittelpunkt steht die vielfältige soziale Alltagspraxis Südostasiens mit ihren Beziehungen zu Nachbarnationen, Weltreligionen und globalen Entwicklungen. Die Freiburger Südostasienforschung gründet auf einem Zusammenschluss von Politikwissenschaft, Ethnologie, Ökonomie und außereuropäischer Geschichte. Sie will Forschung und Lehre im Hinblick auf die asiatische Region stärken sowie die Beziehungen mit universitären, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern in der Region Südostasien festigen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen zu drei thematischen Schwerpunkten. Der erste konzentriert sich auf die Prozesse der Demokratisierung und des institutionellen Wandels in Südostasien. So beschäftigt sich das Projekt damit, wie sich Demokratisierung auf lokaler, nationaler und auf internationaler Ebene auswirkt. Unter anderem geht es um die Fragen, wie Parlamente arbeiten, welche Rolle die Mittelschichten spielen und wie Militärreformen vorankommen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil dieses Schwerpunkts ist die Analyse des Zusammenspiels von Dezentralisierung und Demokratisierung auf lokaler Ebene in ihrer Wirkung auf die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen und der Regierungsführung allgemein. Im Rahmen der Verlängerung erweitert sich die Agenda um die Zusammenhänge zwischen Demokratisierung und Arbeitsmigration, Geschlechterordnungen und ethnischen Minderheiten.

Das zweite Schwerpunktthema „Jenseits von Okzidentalismus“ erforscht das Wissen und die Vorstellungen, die in verschiedenen Teilen Indonesiens vom Westen und von der Moderne bestehen. Zukünftig wollen die Wissenschaftler die fortschreitende Islamisierung stärker in den Blick nehmen und ergründen, wie sich Erfahrungen im arabischen Raum in Zusammenhang mit Pilgerschaft und Arbeitsmigration auf die Selbstbilder von Indonesierinnen und Indonesiern auswirken.

Der dritte Forschungsschwerpunkt „Dynamics of Sinicization“ konzentriert sich auf unterschiedliche Identitätskonstruktionen von südostasiatischen Chinesinnen und Chinesen: Die Wissenschaftler zeigen, wie sich die Einstellungen zur Volksrepublik durch den rasanten Aufstieg des Landes verändert. Außerdem analysieren sie die ökonomischen und politischen Veränderungen in Südostasien, die mit Chinas Machtzuwachs einhergehen.

Weitere Informationen:
www.southeastasianstudies.uni-freiburg.de
 


Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Rüland
Seminar für Wissenschaftliche Politik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203- 3466
E-Mail: juergen.rueland@politik.uni-freiburg.de


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