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Im besten Alter

Das Freiburger Materialforschungszentrum der Albert-Ludwigs-Universität wird 25 Jahre alt

Freiburg, 21.12.2015

Im besten Alter

Am Freiburger Materialforschungszentrum betreiben Forscher aus sechs naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität anwendungsnahe Grundlagen- sowie Auftragsforschung. Foto: FMF

Mit 25 Jahren kann man auf Erfolge zurückblicken, hat aber die Zukunft noch vor sich. So geht es auch dem Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) der Albert-Ludwigs-Universität, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Als es 1990 den Betrieb aufnahm, waren mit der Chemie und Pharmazie, der Physik und den Geowissenschaften drei Fakultäten beteiligt. Heute arbeiten Forscherinnen und Forscher aus sechs naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten am FMF und betreiben dort anwendungsnahe Grundlagen- sowie Auftragsforschung. Das Zentrum hat sich laut Prof. Dr. Klaus Werner Benz, Mitglied der ersten Stunde, weiterentwickelt und ein „Upgrading“ erfahren. Forschungsinteressen und Schwerpunktthemen haben sich geändert, da sich das FMF, auch mit seinen Mitgliedern, stets flexibel auf aktuelle Themen der Gesellschaft einstelle. Momentan sind deshalb Energiespeichertechnik, Energieversorgung sowie Nachhaltigkeit wichtig: Derzeit laufen Projekte zu nachwachsenden Rohstoffen, erneuerbaren Energien, bioinspirierter Wasserspaltung und Methanol-Synthese aus Kohlenstoffdioxid sowie zu Werkstoffen für Batteriesysteme und Organischen Solarzellen.

Ziele, die das FMF schon seit Beginn verfolgt, sind dabei stets die Ressourcen- und Kosteneffizienz. „Gesellschaft und Politik haben erkannt, dass die Ressourcen nicht unendlich sind“, erklärt Prof. Dr. Rolf Mülhaupt, geschäftsführender Direktor des FMF. Er forscht unter anderem selbst an nachhaltigen und recyclingfähigen Materialien und nutzt dafür beispielsweise Kohlendioxid als Rohstoffquelle für Kunststoffe.

In den vergangenen Jahren hat das FMF die Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten in der Bionik und der bioinspirierten Materialforschung stark ausgebaut, ebenso wie die Kooperation mit der Technischen Fakultät. Daraus ist das Freiburger Zentrum für interaktive Werkstoffe und bioinspirierte Technologien (FIT) auf dem Campus am Flughafen entstanden, das 2015 bezugsfertig wurde. Die Kombination der beiden Zentren ermögliche es, gemeinsame Ressourcen optimal zu bündeln, sagt Mülhaupt: „Das FMF hat sich vermehrt, das ist ein gutes Zeichen von Leben.“ Auch Prof. Dr. Hans-Joachim Cantow, Gründungsvater des FMF, sieht im FIT „die konsequenteste Idee der Weiterentwicklung des FMF“.

Ziel bei der Gründung war es, zentrale Untersuchungsmethoden für die Forschung bereitzustellen. Daraus sind die Servicegruppen entstanden, die mit Methodenentwicklung und Dienstleistungen auf den Gebieten der Simulation, Analyse, Synthese und Charakterisierung die Projektgruppen bei der Forschung unterstützen und wichtige Eckpfeiler des FMF sind. Die Idee der Gründungsväter war, die Stärken von Fächern miteinander zu verbinden, die weit voneinander entfernt zu sein scheinen, sich in der Materialforschung jedoch überlappen. Damit grenzt sich das FMF von der Konkurrenz ab. Das Konzept war von Beginn an auf interdisziplinäre Kooperationen ausgelegt. Es wurde mittlerweile auf enge Kooperationen mit anderen deutschen und europäischen Universitäten, insbesondere in der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor), sowie mit den Freiburger Fraunhofer-Instituten und der Industrie ausgeweitet. Der Anteil der Eigenfinanzierung des FMF durch Drittmittel ist immens gestiegen.

Für Cantow ist das Unternehmen FMF nicht alt geworden, da es immer wieder junge Leute angezogen habe. Es fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs, etwa mit dem internationalen Graduiertenkolleg Soft Matter Science und dem JONAS Postdoc Center. Dynamisch und stets am Puls der Forschung bleibe das FMF auch, da Räume nur projektbezogen vergeben werden und so keine „Erbpachthöfe“ entstehen. Mülhaupt bezeichnet das FMF als „Joint Venture“: Denn es gebe keine Struktur, die den Forschern bestimmte Aufgaben aufzwinge. „Das FMF ist von unten gewachsen. Hier kommen Menschen mit gemeinsamen Interessen aus unterschiedlichen Fakultäten zusammen, weil sie gemeinsam arbeiten wollen.“ Das Konzept funktioniere seit 25 Jahren und sei Mülhaupt zufolge sehr zukunftsfähig.



Kontakt:
Prof. Dr. Rolf Mülhaupt
Freiburger Materialforschungszentrum (FMF)
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-6273 (Sekretariat)
E-Mail: rolf.muelhaupt@makro.uni-freiburg.de


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