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210.000 Euro für neue Ansätze in der Lehre

Die Universität Freiburg zeichnet drei Projekte mit dem „Instructional Development Award" aus

Freiburg, 15.09.2017

210.000 Euro für neue Ansätze in der Lehre

Foto: Sandra Meyndt

Neue Lehrangebote zu den Themen Klinisch-psychologische Interventionen, verantwortungsvolles Führungsverhalten sowie psychiatrisches Grundlagenwissen: Drei Projekte erhalten in diesem Jahr den „Instructional Development Award" (IDA), den mit 70.000 Euro dotierten Lehrentwicklungspreis der Universität Freiburg. Die Vorhaben sind auf bis zu 18 Monate ausgelegt, beginnend am 1. Oktober 2017. Die Preisträgerinnen und Preisträger verfügen über flexibel einsetzbare Mittel, die ihnen finanzielle und zeitliche Freiräume eröffnen. Die Förderung erfolgt aus der Programmlinie „Strukturmodelle in der Studieneingangsphase" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und dem Bund-Länder-Programm „Qualitätspakt Lehre".

Dr. Julia Asbrand und Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier, Institut für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät: „Online lernen – Praktisch anwenden: Klinisch-psychologische Interventionen interaktiv vermitteln"
Ziel des Projekts ist es, Teile eines Moduls im Masterstudiengang „Klinische Psychologie, Neuro- und Rehabilitationswissenschaften" didaktisch neu aufzubauen. Diese vermitteln Wissen und praktische Fertigkeiten zu verschiedenen klinisch-psychologischen Interventionen, beispielsweise zur therapeutischen Gesprächsführung. Die Neukonzeption des Moduls enthält die Entwicklung eines Blended-Learning-Basisseminars, das E-Learning und Präsenzveranstaltungen miteinander verknüpft, und eines Aufbauseminars, in dem die Studierenden durch die Interaktion mit Schauspielpatientinnen und -patienten das zuvor erworbene Wissen und ihre Praxiskompetenzen festigen und ausbauen können. Zudem soll das Projekt dazu dienen, aufgrund europaweit unterschiedlich strukturierter Bachelorstudiengänge der Psychologie bestehende Unterschiede im Vorwissen der Studierenden durch individualisierte Lernprozesse aufzugreifen und anzupassen. Sie sollen inhaltliches Fachwissen, therapeutische Handlungskompetenzen sowie Kompetenzen zum selbst strukturierten Lernen auf einem hohen Niveau erwerben und somit eine breite Grundlage für den Berufsabschluss Psychologin beziehungsweise Psychologe erhalten.

Prof. Dr. Klaus Baumann und Karin Jors, Arbeitsbereich Caritaswissenschaft und christliche Sozialarbeit, Theologische Fakultät, und Prof. Dr. Jörg Lindenmeier, Professur für Public und Non-Profit Management, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät: „'Transformative Leadership' als nachhaltiges Führungskonzept: Ein interdisziplinäres, trinationales Blended-Learning-Seminar"
Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zeigen die Bedeutung und Notwendigkeit von verantwortungsvollem Führungsverhalten in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Lehrveranstaltung „Transformative Leadership" soll Masterstudierenden der Theologie und der Ökonomie die Möglichkeit geben, sich zu „Transformative Leaders" zu entwickeln, indem sie sich neben fachlichen Kompetenzen auch interkulturelle, sozial-kommunikative, personale und ethische Kompetenzen aneignen. Die Vermittlung der Kompetenzen soll durch ein Blended-Learning-Konzept, also eine Kombination von Präsenzveranstaltungen und E-Learning, erreicht werden. Vorgesehen ist, dass das Seminar an drei Standorten von Eucor – The European Campus stattfindet: in Freiburg, Strasbourg und Basel. Zudem sieht es die praktische Arbeit in Tätigkeitsfeldern von Nonprofit und weiteren Organisationen vor. Hierbei verknüpft sich die Universität noch enger mit Einrichtungen in Wirtschaft und Sozialem beziehungsweise mit der Zivilgesellschaft und deren Praxis, indem aus der Theorie bekannte Methoden im Feld eingeübt, angewendet und überprüft werden können. Studierende verbessern somit ihre Methodenkenntnisse und lernen, sich mit dem Anwendungspotenzial der entsprechenden Methoden in der Praxis kritisch auseinanderzusetzen.

Prof. Dr. Dieter Ebert, Privatdozentin Dr. Swantje Matthies und Dr. Peter Goll, Zentrum für psychische Erkrankungen/Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät: „Podcasts zum Studienbeginn – Psychiatrische Gesundheitsaufklärung"
Kern des Projekts ist die Erstellung von Podcasts, die psychiatrisches Grundlagenwissen für Studienanfängerinnen und Studienanfänger aller Fachrichtungen an der Universität Freiburg vermitteln. Auf unterhaltsame Art und Weise sollen die Studierenden anhand von Fallbeispielen über Entstehung, Verlauf, Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen wie beispielsweise Abhängigkeit, Depression, Angst- oder Essstörungen oder Sonderthemen wie etwa Onlinesucht oder Neurodoping informiert werden. Zur Vermittlung eines realitätsnahen Gesamteindrucks sollen in den Podcasts neben regionalen und überregionalen Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern aus Wissenschaft, Gesellschaft und Patientenverbänden auch Betroffene zu Wort kommen. Medizinstudierende im klinischen Studienabschnitt entwickeln die Fallszenarien – im Sinne eines Lernens durch Lehren – zusammen mit betroffenen Patientinnen und Patienten oder deren Angehörigen und beteiligen sich am Produktionsprozess der Podcasts. Diese sollen auf der Podcast-Website der Universität Freiburg und gegebenenfalls auch auf freien Plattformen veröffentlicht werden.

Sammelband zu früheren IDA-Projekten
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Hg.): Kreativ, Innovativ, Motivierend – Lehrkonzepte in der Praxis. Der Instructional Development Award (IDA) der Universität Freiburg. Bielefeld 2016.

Kontakt:
Dr. Tanja Krämer-McCaffery
Abteilung Lehrentwicklung
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97558
E-Mail: