Artikelaktionen

Sie sind hier: Startseite Online-Magazin erfinden & gründen „Je mehr man seine Idee …

„Je mehr man seine Idee beschützt, umso eher verkümmert sie"

Der Foundersclub unterstützt Neugründer bei ihren Vorhaben und lädt zu regelmäßigen Diskussionsrunden ein

Freiburg, 21.07.2017

„Je mehr man seine Idee beschützt, umso eher verkümmert sie"

Quelle: fotolia

Aus der eigenen Idee ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu machen, ist gar nicht so einfach. Deshalb möchte der Foundersclub der Universität Freiburg Interessierten dabei helfen, Gleichgesinnte zu finden, ihnen eine Möglichkeit zum Austausch bieten und so dazu beitragen, ihre Geschäftsideen zu verwirklichen. Julia Dannehl hat mit dem Gründer des Foundersclubs, Philipp George über die Pläne der studentischen Initiative gesprochen.

Quelle: fotolia

Herr George, worin sieht der Foundersclub seine Aufgaben?

Philipp George: Wir möchten die studentische Gründerszene fördern und einen Raum bieten, in dem man kreativ sein und seine Ideen besprechen kann – ohne Angst haben zu müssen, direkt bewertet zu werden. Bei uns wird ganz ergebnisoffen auch mal über Schnapsideen gesprochen. Außerdem sind wir viel auf Startup-Konferenzen unterwegs und möchten das dort gewonnene Wissen an andere weitergeben.

Philipp George hat den Foundersclub gestartet, um die studentische Gründerszene in Freiburg zu fördern.
Foto: Sandra Meyndt


Sie sprechen von der studentischen Gründerszene. Bedeutet das, dass nur Studierende der Universität Freiburg zu den Treffen des Clubs kommen können?

Nein, unsere Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten. Wir haben zum Beispiel auch großen Zulauf von Gründungswilligen, die ihr Studium bereits beendet haben. Aber das Programm orientiert sich vor allem an den Bedürfnissen und Wünschen von Kommilitoninnen und Kommilitonen. Hierbei konzentrieren wir uns nicht auf eine bestimmte Gruppe: Jede und jeder, egal aus welcher fachlichen Richtung er oder sie kommt, ist bei uns willkommen. Ein langfristiger Traum von uns ist es, Mitglieder aus jedem an der Universität angebotenen Studiengang zu haben.

Was ist der Unterschied zwischen dem Foundersclub und dem Gründerbüro der Universität?

Das Gründerbüro ist eine Einrichtung der Universität, wir sind eine studentische Initiative. Zum Gründerbüro geht man eher mit einer mehr oder weniger fertigen Idee. Jemand hat zum Beispiel bei seiner Doktorarbeit etwas Interessantes erfunden und sieht Potenzial, das kommerziell zu nutzen. Das Gründerbüro hilft dann dabei, Anträge zu stellen. Wir vom Foundersclub möchten in erster Linie dabei helfen, Ideen zu reflektieren und reifen zu lassen. Bei uns kann man Leute kennenlernen, die vielleicht die gleichen Interessen haben und ins eigene Projekt mit einsteigen möchten. Und wir möchten den Interessierten dabei helfen, nicht nur ihre Konzepte, sondern auch sich selbst weiter zu entwickeln, um zu erfolgreichen Gründern zu werden.

Wie sieht diese Hilfestellung konkret aus?

Alle zwei Wochen finden unsere Montagstreffen statt. Wir haben jedes Mal ein Schwerpunktthema und laden auch meist jemanden ein, der zum Beispiel bereits ein Unternehmen in diesem Bereich gegründet hat. Es gibt dann kurze Vorträge, in denen verschiedene Aspekte erläutert werden, anschließend hat jeder die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Meist ergeben sich so spannende Diskussionen und es entwickeln sich auch neue Ideen. Für das nächste Semester planen wir Workshops und Seminare, in denen der Schwerpunkt auf der persönlichen Entwicklung des Entrepreneurs liegen soll. Diese Veranstaltungen halten wir natürlich nicht selbst, sondern arbeiten mit Profis aus der Wirtschaft und aus dem Gründerbüro zusammen. Außerdem arbeiten wir gerade an einer neuen Vernetzungsmöglichkeit für Gründungsinteressierte.

Wie ist die Idee entstanden, den Foundersclub zu gründen?

Gründen hat mich schon immer interessiert. Während meines Erststudiums in Münster hatte ich auch schon eine eigene Gründungsidee, das hat dann aber leider nicht funktioniert. Damals wäre ich froh gewesen, wenn es so etwas wie den Foundersclub gegeben hätte. Wenn man nämlich vorher weiß, wo Fallstricke lauern und welche Aspekte es zu beachten gibt, sind die Chancen, mit einem Unternehmen Erfolg zu haben, viel größer.

Welche Tipps würden Sie Neugründern geben?

Der erste Tipp wäre natürlich, dem Foundersclub beizutreten und sich mit unseren Mitgliedern zu vernetzen. Außerdem ist es wichtig, sich mit den derzeitigen Trends und zum Beispiel technischen Neuerungen auseinander zu setzen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Und mein dritter Tipp wäre, sich einfach möglichst viel auszuprobieren und auch mit anderen Leuten über die eigenen Ideen zu sprechen. Damit tun sich viele Leute schwer, weil sie zum Beispiel Angst haben, jemand anders könnte die Idee dann für sich nutzen. Doch je mehr man seine Idee beschützt, umso eher verkümmert sie. Feedback ist unglaublich wichtig.

Foundersclub Freiburg

Gründerbüro der Universität Freiburg

Das Gründerbüro unterstützt Studierende, Absolventinnen und Absolventen und alle Mitglieder der Universität Freiburg beim Schritt in die Selbstständigkeit. Ziel ist, eine nachhaltige Gründungskultur an der Universität zu etablieren. Kernstück der im Wettbewerb „EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule“ erfolgreichen Strategie ist das Freiburger Gründungs-ABC: „A“ wie Ausbilden in der Gründungs-Akademie, „B“ wie Beraten und Begleiten im Gründungs-Büro und „C“ wie Coachen bei den Freiburg Research Services, die frühzeitig Verwertungschancen und -perspektiven von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung ausloten

Interview mit Dr. Philipp Julian Köster, Leiter des Gründerbüros

Gründerbüro der Universität Freiburg

 

 

abgelegt unter: