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Läuft bei mir

Probleme mit Prüfungsstress oder Prokrastination? Eine Workshop-Reihe gibt Impulse für ein gelungenes Studium

Freiburg, 24.10.2018

Läuft bei mir

Foto: Harald Neumann

Was braucht es für ein erfolgreiches Studium? Darauf hat jede und jeder vermutlich eine eigene Antwort. Neben den fachspezifischen Anforderungen ist eine sinnvolle Organisation unerlässlich. Die Zentrale Studienberatung der Universität Freiburg gibt Studierenden eine Hilfe an die Hand: Die Workshop-Reihe „Läuft bei mir?! – Interaktive Impulsabende für ein gelungenes Studium“ wird von Anna Mielich, Dr. Alexandra Rüdell und Anna-Lena Lessle geleitet und organisiert. An fünf Abenden von Oktober bis Dezember 2018 geht es um Selbstmanagement, Prokrastination, Stressbewältigung, Prüfungsstress sowie um Zweifel und das Treffen von Entscheidungen. Pascal Lienhard hat sich vorab ein paar Tipps eingeholt.


Treffer: Die Workshop-Reihe möchte Studierenden dabei helfen, individuelle Lösungen für ihre Probleme im Studium zu finden. Foto: Harald Neumann

Das Thema Selbstmanagement ist in aller Munde. Was macht eine zielführende To-Do-Liste aus?

Anna-Lena Lessle: Sie sollte eine Gewichtung enthalten. Ich muss mir überlegen, welche Aufgaben wichtig sind. Was muss bald erledigt werden, was kann warten? So bekomme ich einen Überblick und finde heraus, wo ich am besten anfange. Alternativ kann ich schauen, welche Pflichten mir besonders schwer fallen und damit beginnen. Das steigert die Motivation für den nächsten Schritt. In jedem Fall muss ich schauen, was auf meinem Zettel steht, was davon wichtig ist und das dann angehen.

Was zum nächsten Thema führt: Die berühmt-berüchtigte Prokrastination, das Vertagen von Pflichten. Wie halte ich mich davon ab, Aufgaben auf die lange Bank zu schieben?

Alexandra Rüdell: Die Einsicht, dass man dieses Verhaltensmuster an den Tag legt, ist das Allerwichtigste. Vielen fällt es schwer, sich das einzugestehen. Besonders schwierig ist es, wenn es keine Deadline gibt. Da muss ich mich fragen, was mich daran hindert, eine Sache schon heute zu erledigen. Außerdem hilft es, sich die negativen Konsequenzen einer Prokrastination klarzumachen: Damit verstreicht meine eigene Zeit, die ich unter Umständen mit schlechtem Gewissen verbringe. Da kann ich mich fragen, ob ich das möchte.


Von links nach rechts: Anna-Lena Lessle, Alexandra Rüdell und Anna Mielich. Fotos: Jürgen Gocke

Die Bewältigung von Stress ist für viele nicht einfach. Dafür gibt es unterschiedliche Mechanismen. Wie finde ich meine persönliche Methode?

Anna Mielich: Wir können keine Patentlösungen geben. Es geht uns darum, Impulse zu vermitteln. Das Ziel ist es, eigene Entspannungsrituale zu finden. Die Studiereden überlegen, was ihnen gut tut. Das herauszufinden ist der Schlüssel. Der eine braucht Aktivitäten wie Sport oder Kommunikation, der andere setzt auf Ruhe und will für sich sein. Es hilft, sich mit anderen darüber auszutauschen und den eigenen Horizont zu erweitern; das ist inspirierend.

Damit ist auch der Umgang mit Prüfungsstress verbunden. Wie schaffe ich es, bei mehreren Hausarbeiten oder Klausuren den Überblick zu behalten?

Anna-Lena Lessle: Zunächst einmal ist es wichtig herauszufinden, welche Aufgabe welchen Aufwand braucht und welche Prüfung besonders wichtig ist. Das Organisieren am Anfang ist hilfreich, um sich Schritt für Schritt an die Themen setzen zu können. Dazu gehört ein Zeitmanagement, das zu mir passt und weitsichtig ist. Was viele hinten anstellen, ist die Frage, wie ich mir was Gutes tun kann. Dabei darf das Schöne im Leben in stressigen Zeiten nicht zu kurz kommen – ob es nun ein leckeres Abendessen, ein Besuch in der Sauna oder ein Treffen mit Freunden ist. Wichtig ist auch, dass ich mir überlege, warum ich meinen aktuellen Pflichten nachkomme. Wenn ich weiß, dass ich das Studium abschließen möchte, kann ich eine schwierige Prüfung pragmatischer angehen. So kann ich Ziele positiv umformulieren und eine andere Motivation erhalten.


Das Schöne im Leben – wie ein Essen mit Freunden – darf gerade in stressreichen Zeiten nicht fehlen. Foto: Rawpixel/Unsplash

Im Studium kommen manch einem Zweifel, Entscheidungsfindungen gestalten sich schwierig. Wie ist damit umzugehen? Schließlich gibt es Entscheidungen, an denen sehr viel hängt.

Anna Mielich: Im Workshop schauen wir uns prägende Momente in der eigenen Biografie an und ergründen, wo es schon einmal darum ging, mit Entscheidungen und Zweifeln umzugehen. Auf dieser Grundlage kann ich schauen, wie ich jetzt mit einer Situation umgehen kann, die mich zum Zweifeln bringt. Die Lösung muss ja nicht gleich ein Abbruch oder ein Wechsel des Studienganges sein. Es lohnt sich herauszufinden, was das Problem ist und an welchem Rädchen ich drehen muss, um es zu lösen. Natürlich verschwinden die Zweifel nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, für den ich mir Zeit geben muss. Wir nehmen Zweifel und Entscheidungsperspektiven im Leben auf drei Ebenen wahr. An der Universität ist meist die Kopf-Ebene, das Intellektuelle, angesprochen. Es sollten aber auch Herz und Intuition miteinbezogen werden. Die richtige Entscheidung zeichnet sich meist dadurch aus, dass sie sich auf allen drei Ebenen gut anfühlt.

 

Start am 30. Oktober 2018

Die Workshop-Reihe startet am 30. Oktober 2018 mit dem Thema Selbstmanagement. In den folgenden Wochen geht es um Prokrastination (6. November), Stressbewältigung (13. November), den Umgang mit Prüfungsstress (27. November) und den Umgang mit Zweifeln und Entscheidungen (4. Dezember). Alle Termine sind für Studierende kostenlos und finden von 18 bis 20 Uhr im ersten Obergeschoss des Service Center Studium, Sedanstraße 6 statt. Sie können einzeln oder in ausgewählter Kombination besucht werden. Eine Teilnahme ist auch nach dem ersten Studienjahr möglich. Verbindliche Anmeldungen per E-Mail an das Projektteam „Fokus erstes Studienjahr“ unter .

 

Weitere Informationen

Zentrale Studienberatung