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Alumnus im Universitätsrat und im Stifterverband

Andreas Barner hält einen Vortrag in der Reihe „Über Forschung, Lehre und Karrierewege – Zukunftsperspektiven der Universität Freiburg“

Freiburg, 12.07.2017

Alumnus im Universitätsrat und im Stifterverband

Foto: Sandra Meyndt

Die Universität Freiburg hat in den kommenden Jahren viel vor. Die Arbeit am nächsten Strategie- und Entwicklungsplan für die Jahre 2019 bis 2023 beginnt, die Wettbewerbe „Exzellenzstrategie“ und „Nachwuchsförderprogramm“ sind in vollem Gang. Was sind die relevanten Themen und wie positionieren sich Universitäten und Hochschulpolitik dazu? Woran wird konkret an der Universität Freiburg gearbeitet? Diesen und weiteren Fragen geht die  Vortrags- und Diskussionsreihe „Über Forschung, Lehre und Karrierewege – Zukunftsperspektiven der Universität Freiburg“ auf den Grund. Am 20. Juli 2017 hält Prof. Dr. Dr. Andreas Barner darin einen Vortrag  – er ist Vorsitzender des Freiburger Universitätsrats, Präsident des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und Mitglied im Gesellschafterausschuss von Boehringer Ingelheim. Nicolas Scherger hat sich vorab mit ihm unterhalten.


Aufbau der Technischen Fakultät, Einbindung in regionale Netzwerke, mehr Information und Angebote für Studierende: An diesen Beispielen wird Andreas Barner zufolge besonders deutlich, dass sich die Universität Freiburg seit seiner Studienzeit zum Positiven verändert hat. Foto: Sandra Meyndt

Herr Barner, Sie haben Ihrem Vortrag folgenden Titel gegeben: „Ein Alumnus im Universitätsrat und im Stifterverband: Ein dreifacher Blick auf die Uni Freiburg“. Welche Perspektive ist Ihnen am liebsten?

Alumnus, Universitätsrat, Stifterverband – in dieser Reihenfolge. Die Universität, an der man studiert hat, liegt einem einfach am Herzen, für diese hat man eine starke Sympathie. Gleichzeitig finde ich es beeindruckend, wie sich die Universität Freiburg seit meiner Studienzeit verändert hat, und ich freue mich, dass sich viele Dinge verbessert haben. Als Vorsitzender des Universitätsrats ist es schön zu erleben, wie gut die unterschiedlichen Gremien mit dem Rektor und den Vizerektoren zusammenarbeitet. Aus Stifterverbandssicht stelle ich fest, dass in Baden-Württemberg dank klarer Beschlüsse der Landesregierung eine verlässlichere Planung als in anderen Bundesländern möglich ist und dass eine gewisse Autonomie nicht nur gegeben ist, sondern auch gelebt wird.

Woran wird das besonders deutlich?

Die Universität Freiburg war immer schon stark in den traditionellen Fächern: Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Jura, Medizin und so weiter. Dann kam in den 1990er Jahren die Technische Fakultät hinzu, die ganz neue Komponenten eingebracht und sich mit den anderen Fakultäten fächerübergreifend vernetzt hat: Mikrosystemtechnik, Informatik, nachhaltige technische Systeme. Neu ist auch die Einbindung in die Region: die Partnerschaft mit Strasbourg, Mulhouse, Basel und Karlsruhe im European Campus ebenso wie die Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft. Und schließlich ist die Kommunikation viel intensiver geworden: Die Informationen im Internet, die Art und Weise, wie neue Studierende willkommen geheißen werden und was ihnen geboten wird – all das ist Lichtjahre entfernt von dem, was es zu meiner Studienzeit gab.

Welche Rückmeldungen bekommen Sie, wie die Universität von innen und außen wahrgenommen wird – und inwiefern decken oder unterscheiden sich diese Sichtweisen?

Die Wahrnehmungen von innen sind oft kritischer. Da kommen eher Kommentare, was man verbessern müsste und was vielleicht nicht ganz optimal läuft. Das ist auch natürlich, insbesondere, weil ich als Vorsitzender des Universitätsrats vielleicht mit der Absicht angesprochen werde, dass ich Dinge an der richtigen Stelle ansprechen und Verbesserungen anstoßen soll. Von außen beobachte ich, dass die Universität sehr positiv gesehen wird. In Freiburg und insbesondere außerhalb der Stadt wird sie als eine der richtig guten Hochschulen in Deutschland wahrgenommen.

Worin sehen Sie die größte Stärke der Universität Freiburg, und was sollte sie in den kommenden Jahren besonders dringend verbessern?

Eine große Stärke sehe ich in den Ansätzen der interdisziplinären Zusammenarbeit, etwa zwischen Medizin, Natur- und Technikwissenschaften, zwischen den Geisteswissenschaften oder am Freiburg Institute for Advanced Studies. Dazu kommt eine Publikationsleistung, die traditionell sehr gut ist und auf hohem Niveau in Deutschland steht, sich aber auch international nicht verstecken muss. Verbesserungsbedarf – das Thema Sportmedizin war schwierig und hat die Universität lange beschäftigt. Es ist sehr gut, dass die Doping-Vergangenheit nun aufgearbeitet ist, und wenn noch etwas Zeit vergangen sein wird, wird noch deutlicher werden, wie konsequent die Universität sich an ganz neue Ufer bewegt und Transparenz hergestellt hat. Man kann dieses Thema nun ad acta legen, sofern man immer wieder daran denkt, dass solche Dinge vorkommen können, daher Wachsamkeit geboten ist – und damit sichergestellt werden sollte, dass sie  in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Unter dem Strich: Zu welchem Ergebnis kommen Sie, wenn Sie Ihren dreifachen Blick zu einer Gesamtschau vereinen?

Freiburg ist eine starke Universität, die originelle und kluge Konzepte wie das Freiburg Institute for Advanced Studies, das in den letzten Jahren in Form und Inhalt gut weiterentwickelt wurde, oder das University College Freiburg umsetzt. Ich kann sie jedem Studierenden empfehlen – und ich würde auch selbst wieder in Freiburg studieren.

Videos zur Veranstaltung „Wettbewerb um Exzellenz – Was soll das? Ein kritischer Diskussionsabend à la carte“ zum Auftakt der Reihe „Über Forschung, Lehre und Karrierewege – Zukunftsperspektiven der Universität Freiburg“

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