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Erasmus Prize 2021

Rike Sinder erhält die Auszeichnung des University College Freiburg für ihre Dissertation über islamisches Recht

Freiburg, 21.07.2021

Erasmus Prize 2021

Rike Sinder promovierte zur Systematisierung des islamischen Rechts. Foto: Christian Hanner

Das University College Freiburg (UCF) ehrt Dr. Rike Sinder mit dem „Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences 2021“ in der Kategorie Dissertationen und Postdoc-Arbeiten. Sinder promovierte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg zum Thema „Die Systematisierung des islamischen Rechts. Ein Beitrag zur Geschichte teleologischen Naturrechtsdenkens“.

Das UCF würdigt mit dem Preis wissenschaftliche Arbeiten, deren Thema in vorbildlicher Weise auch unter interdisziplinären Aspekten behandelt wird und die damit einen Brückenschlag zwischen unterschiedlichen Disziplinen ermöglichen. Mit der Auszeichnung erhält Sinder ein Preisgeld in Höhe von 3.500 Euro, das von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau gestiftet wird.

In ihrer Arbeit untersucht die Freiburger Forscherin den Strukturwandel des islamischen Rechts zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert am Beispiel des Konzepts der islamisch-rechtlichen Billigkeit, des istiḥsān (dt.: Für-gut-Halten). In ihrer Promotion analysiert Sinder Primärquellen im arabischen, alt-griechischen und lateinischen Original sowie Sekundärquellen und verknüpft arabische Philosophie und Interpretationen des Philosophen Aristoteles mit islamischer Rechtstheorie und Naturrechtsdebatten.

„Islamisches Rechtdenken ist für in deutscher Tradition ausgebildete Juristen keineswegs so fremd, wie man angesichts der Kontroverse um die ,Fremdheit des Islam‘ meinen könnte“, stellte Sinder dabei fest. „So verschieden die Regelungen, besonders augenfällig im Straf- und Familienrecht, auch sein mögen – zu den grundlegenden strukturellen Fragen, etwa ob und wie im Einzelfall überharte Gesetze durch das Gericht ,korrigiert‘ werden dürfen, werden verblüffend ähnliche Argumente vorgebracht. Eine Verwandtschaft in der gemeinsamen Traditionslinie lässt sich daher kaum von der Hand weisen.“

Sinder war STAY!-Stipendiatin der Albert-Ludwigs-Universität. Im Onlinemagazin der Universität Freiburg erklärt sie ihre Arbeit zur Frage, wie sich das Versammlungsrecht in Deutschland durch virtuelle Räume verändert.

Kontakt:
Dr. Rike Sinder
Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie
Abteilung 3: Rechtstheorie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97804

Caroline Wacker
University College Freiburg
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4435

Franziska Becker
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-54271