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In fünf Jahren zur Habilitation

Tessa Quax, Janine Schweier und Elisabeth Zima erhalten Förderung für junge Wissenschaftlerinnen

Freiburg, 18.01.2018

In fünf Jahren zur Habilitation

Von links:Tessa Quax, Janine Schweier, Elisabeth Zima. Fotos: privat, privat, Ingeborg Lehmann

Erfolg für die Biologin Dr. Tessa Quax, die Forstwissenschaftlerin Dr. Janine Schweier und die Germanistin Dr. Elisabeth Zima im „Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm für Frauen“: Die Wissenschaftlerinnen der Universität Freiburg werden in den kommenden fünf Jahren ein eigenes Forschungsprojekt aufbauen und darüber ihre Habilitation anfertigen. Die Förderung beginnt im ersten Quartal 2018, umfasst die eigene Stelle sowie ein Rahmenprogramm mit Vernetzungs-, Weiterbildungs- und Coachingangeboten und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Universität Freiburg finanziert. Ziel des Programms ist es, junge Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur zu unterstützen.

 

Tessa Quax: Archaeale Oberflächenstrukturen und ihre Rolle in Interaktionen mit der Umwelt

Die Fähigkeit, Umweltreize wahrzunehmen und darauf mit zielgerichteter Bewegung zu reagieren, gehört zu den wesentlichen Merkmalen lebender Organismen. Archaeen haben dazu eine einzigartige Motilitätsstruktur entwickelt. Die zellkernlosen Einzeller können sich an extreme Lebensräume wie heiße Schwefelquellen, heiße Quellen in der Tiefsee oder extrem salzhaltige Seen anpassen und sind die am weitläufigsten verbreiteten Organismen auf der Erde. Auch am und im menschlichen Körper sind sie zu finden, etwa auf der Haut und im Darm. Tessa Quax untersucht die molekularen Mechanismen der Signalübertragung von der Umgebung auf die Motilitätsstruktur in den Archaeen. Außerdem erforscht sie, wie auf Archaeen spezialisierte Viren diese Motilitätsstruktur zur Infektion nutzen können. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Fähigkeit der Archaeen, den menschlichen Darm zu besiedeln und mit ihrer Umwelt zu interagieren, besser zu verstehen und mögliche Einflüsse auf die menschliche Gesundheit genauer nachzuvollziehen. Darüber hinaus könnten strukturelle Informationen über die Motilitätsstruktur der Archaeen zur Entwicklung eines biologischen Nanomotors beitragen.

Janine Schweier: Emissionsreduzierte Bereitstellungssysteme in Forst- und Agrarwirtschaft

Janine Schweier untersucht innovative Möglichkeiten der Biomasse- und Bioenergiebereitstellung, die zu nachhaltigen Systemen mit einer effizienteren Mobilisierung der Ressourcen bei gleichzeitig niedrigen Produktionskosten und geringen umweltbezogenen Auswirkungen führen. Um dieses Ziel zu erreichen, evaluiert und erprobt die Forstwissenschaftlerin neuartige Systeme mit geringen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, etwa den Einsatz bodenschonender Forstmaschinen bei der Holzernte in sensiblem Terrain oder den gleichzeitigen Anbau von Bäumen und landwirtschaftlichen Kulturen auf denselben Flächen. Sie analysiert Managementstrategien aus Forst- und Agrarwirtschaft, die erwartete Klimaänderungen sowie steigende Nachfragen nach Holz, Nahrung und Energie berücksichtigen. Ziel ist, geeignete Praktiken aufzuzeigen, welche die Nachhaltigkeit von forst- und landwirtschaftlichen Produktionsketten und Produkten erhöhen.

Elisabeth Zima: Multimodale Analysen zum Sprechen über Bewegungsereignisse: ein Vergleich experimentell gewonnener und spontansprachlicher Daten

Elisabeth Zima beschäftigt sich in ihrem sprachwissenschaftlichen Habilitationsprojekt mit der Rolle von Handgesten beim spontanen Sprechen über Bewegungsabläufe. Seit einigen Jahren stellt die wechselseitige Abhängigkeit von Sprachstruktur, also vom grammatischen System einer Sprache, und dem unterstützenden Gestengebrauch bei Bewegungsbeschreibungen einen der Schwerpunkte der experimentbasierten Multimodalitätsforschung dar. Dabei kommt eine bestimmten Methode der Datengewinnung zum Einsatz: Probandinnen und Probanden werden kurze Ausschnitte eines Videocartoons gezeigt, deren Inhalt sie im unmittelbaren Anschluss daran nacherzählen sollen. Zimas Projekt untersucht im Gegensatz dazu natürliche Gesprächsdaten, in denen erwachsene, deutschsprachige Sprecherinnen und Sprecher über Bewegungsabläufe sprechen. Auf der Grundlage eigener Vorarbeiten zum Englischen dient diese Korpusstudie der Testung der Hypothese, dass sich die Ergebnisse experimenteller Ansätze zum multimodalen Verhalten in Nacherzählungen entscheidend vom multimodalen Sprechen über Bewegungshandlungen in spontanen Sprechsituationen unterscheiden.

 

Kontakt:
Dr. Tessa Quax
Institut für Biologie II – Mikrobiologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Fax: 0761/203-2631
E-Mail: tessa.quax@biologie.uni-freiburg.de

 

Dr. Janine Schweier
Institut für Forstwissenschaften – Professur für Forstliche Verfahrenstechnik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
E-Mail: janine.schweier@foresteng.uni-freiburg.de


Dr. Elisabeth Zima
Deutsches Seminar
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Fax: 0761/203-97864
E-Mail: elisabeth.zima@germanistik.uni-freiburg.de