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Neue Köpfe an der Universität Freiburg

Der Maschinenbauingenieur Frank Balle sowie die Physiker Johann Bollmann und Joachim Dzubiella treten ihre Professur an

Freiburg, 12.07.2018

Neue Köpfe an der Universität Freiburg

Von links: Frank Balle, Johann Bollmann, Joachim Dzubiella. Fotos: Thomas Brenner, Margit Böhler, Helmholtz-Zentrum Berlin.

Frank Balle ist seit dem 1. April 2018 Professor für das Fach Engineering of Functional Materials und baut eine gleichnamige neue Professur am Institut für Nachhaltige Technische Systeme an der Technischen Fakultät auf. Balle beschäftigt sich mit Forschungsfragen zu hybriden Werkstoffsystemen. Er untersucht, wie sich verschiedene Materialien verbinden lassen und wie sich die Lebensdauer der unter anderem so gebildeten Systeme schneller ermitteln lässt. Hierzu setzt Balle Leistungsultraschall ein und widmet sich Fragen zur Mikrostruktur und zum resultierenden Eigenschaftsprofil. Aktuell erforscht Balle neben etablierten metallischen Leichtbauwerkstoffen insbesondere Faserverbundwerkstoffe, die miteinander kombiniert neue multifunktionale Anwendungen wie beispielsweise Rumpf- oder Karosseriestrukturen in der Flugzeug- und Automobilindustrie ermöglichen.

Balle studierte Maschinenbau und wurde 2009 an der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern promoviert. Von 2010 bis 2014 war er Akademischer Rat am Forschungszentrum „Center for Mathematical and Computational Modelling (CM)²“ des Landes Rheinland-Pfalz und absolvierte in dieser Zeit gastwissenschaftliche Aufenthalte am Oak Ridge National Laboratory in Oak Ridge/USA. Von 2015 bis 2018 leitete Balle als Juniorprofessor das neue Fachgebiet „Hybride Werkstoffsysteme“ an der TU Kaiserslautern. Seit 2011 ist er Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Ultrasonics“ und organisierte federführend mehrere internationale Symposien zum Thema Leistungsultraschall.

Johann Bollmann ist seit dem 1. Mai 2018 Heisenberg-Professor für Neuroentwicklungsgenetik an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg. Seine Forschungsthemen liegen im Gebiet der Struktur-Funktionsanalyse neuronaler Schaltkreise und ihrer Entwicklung in genetischen Modellorganismen wie dem Zebrafisch. Ein Schwerpunkt von Bollmanns Forschung sind die Mechanismen, die der Informationsverarbeitung im Sehsystem von Zebrafischen zugrunde liegen und es dem Organismus erlauben, schnelle visuell gesteuerte Verhaltensweisen auszuführen. Bollmann beschäftigt sich beispielsweise mit der Frage, wie das Gehirn einer Zebrafischlarve in kürzester Zeit visuelle Informationen filtert und bewertet, um geeignete Bewegungsmuster abzurufen. Dazu bestimmt er die synaptischen Verschaltungen im Nervenzellnetzwerk der Larve und misst die sich darin ausbreitende neuronale Aktivität mithilfe moderner mikroskopischer Methoden. Das langfristige Ziel dieser Forschung ist es, ein Modell neuronaler Informationsverarbeitung im Zebrafischgehirn zu entwickeln und daraus funktionelle Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, die auch zum Verständnis des Säugetiergehirns beitragen könnten.

Bollmann studierte Physik an der Georg-August-Universität Göttingen, der University of California in Berkeley/USA und mit dem Nebenfach Physiologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 2001 wurde er am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg promoviert und erhielt für seine Dissertation zur Physiologie schneller Synapsen die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft. Von 2004 bis 2008 forschte Bollmann als Stipendiat der Human Frontier Science Program Organization an der Harvard Universität in Cambridge/USA. Von 2009 bis 2017 arbeitete er als Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung und habilitierte sich 2016 an der Fakultät für Biologie der Universität Heidelberg. Im Oktober 2017 kam er als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an die Universität Freiburg.

Joachim Dzubiella ist seit dem 1. April 2018 Professor für Angewandte Theoretische Physik an der Fakultät für Mathematik und Physik der Universität Freiburg. Sein Fokus liegt auf der computergestützten Erforschung weicher funktionaler Materialen und komplexer Flüssigkeiten. Dazu gehören beispielsweise synthetische sowie biomimetische Makromoleküle, die unter anderem Eigenschaften von Proteinen nachbilden.  Die Moleküle dienen als Grundlage für Hydrogele, die sich in der Medizintechnik als Nanoreaktoren, Nanotransporter oder programmierbare Beschichtungen beispielsweise bei Implantaten einsetzen lassen. Ein anderer Schwerpunkt von Dzubiella ist die Simulation komplexer Elektrolyte an Grenzflächen. Die Stoffe nehmen in der elektrochemischen Energieumwandlung und -speicherung sowie in Organismen eine Schlüsselrolle ein.

Dzubiella studierte Physik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und wurde dort 2002 promoviert. Nach Forschungsaufenthalten an der University of Cambridge in England und der University of California in San Diego/USA  leitete er eine Emmy-Noether-Gruppe an der Technischen Universität München. 2010 trat Dzubiella eine Gruppenleiterstelle am Helmholtz-Zentrum Berlin und kurz danach eine Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin an. 2015 erhielt er einen ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) zur Erforschung responsiver Nanoreaktoren.

 

Kontakt:
Prof. Dr. Frank Balle
Institut für Nachhaltige Technische Systeme
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-54200
E-Mail: frank.balle@inatech.uni-freiburg.de

Prof. Dr. Johann Bollmann
Institut für Biologie I
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-2907
E-Mail:

Prof. Dr. Joachim Dzubiella
Physikalisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-7627
E-Mail: