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Wissenschaftliche Karrieren fördern

Drei Forscherinnen der Universität Freiburg erhalten das Brückenstipendium STAY!

Freiburg, 12.04.2017

Wissenschaftliche Karrieren fördern

Christina Pfeuffer, Mirjam Lücking, Rupinder Kaur (von links). Fotos: privat

Die Albert-Ludwigs-Universität und die Neue Universitätsstiftung Freiburg unterstützen 2017 erneut drei Wissenschaftlerinnen mit dem Brückenstipendium „STAY!". Es richtet sich an promovierte Nachwuchsforscherinnen, die ihre akademische Laufbahn fortsetzen möchten, aber noch keine Anschlussfinanzierung haben. Die Förderung von monatlich 1.800 Euro erfolgt zunächst für sechs Monate und kann auf ein Jahr verlängert werden. In dieser Zeit bietet das Stipendium den Wissenschaftlerinnen Freiraum, um ein Forschungsexposé auszuarbeiten, mit dem sie sich um Projektstellen bewerben und ihre wissenschaftliche Karriere voranbringen können. Die diesjährigen Stipendiatinnen sind Dr. Rupinder Kaur vom Institut für Mikrosystemtechnik, Christina Pfeuffer vom Institut für Psychologie und Mirjam Lücking vom Institut für Ethnologie.

Nachhaltige Energiequellen sind eine wesentliche Voraussetzung für eine saubere und sichere Umwelt. Als vielversprechender Weg der Energiegewinnung gilt die Wasserstoffproduktion durch Wasserspaltung. Sie kann dabei helfen, in Zukunft erneuerbare Energiequellen und damit Alternativen zu fossilen Brennstoffen zu finden. Dr. Rupinder Kaur forscht an kostengünstigen und langlebigen Verbundstoffen aus Halbleitern und nanostrukturierten Materialien. Ihr Ziel ist, die Eigenschaften dieser Verbundstoffe zu charakterisieren und so zu verbessern, dass sie die Reaktion, die zur Wasserspaltung führt, möglichst stark begünstigen. Kaur hat an der Punjabi University in Patiala/Indien Chemie, Botanik, Zoologie, Englisch und Punjabi studiert und einen Masterabschluss in Chemie mit Spezialisierung in Physikalischer Chemie erworben. Schon in ihrer Ende 2014 an der Thapar Institute of Engineering and Technology University in Patiala vorgelegten Doktorarbeit hat sie sich mit Verbundstoffen für die Wasserspaltung befasst, wobei sie die Nahtstellen zwischen Halbleitern und metallischen Nanopartikeln untersucht hat. Ihre Arbeit wurde vom Department of Science and Technologie in Indien mit einem unabhängigen Stipendium für „Frauen in der Wissenschaft" gefördert.

Mirjam Lücking beschäftigt sich mit dem wechselseitigen Verhältnis von anti-islamischem und islamischem Populismus. Die Prominenz des Feindbildes „Islam" und islamische Gegenreaktionen auf globalisierte Islamophobie spielen in aktuellen Wahlkämpfen eine bedeutende Rolle. Nicht nur in westlichen Demokratien, sondern auch in Demokratien islamisch geprägter Gesellschaften sind Feindbilder in der Wahlkampf-Rhetorik von Populistinnen und Populisten zentral. In einer international vergleichenden Fallstudie will Lücking die Attraktivität verschiedener Formen fremdenfeindlicher Populismen untersuchen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, inwieweit sich islamophobe und islamische Populismen gegenseitig bedingen. Lücking hat Ethnologie und Islamwissenschaft in Freiburg studiert und in Studienaufenthalten in Indonesien, Syrien und Marokko ihre Sprachkenntnisse und Regionalexpertise vertieft. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie war sie als Koordinatorin an dem Projekt deutsch-indonesischer Tandemforschungen beteiligt. Sie hat sich im Kontext der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Southeast Asian Studies at Freiburg im Fach Ethnologie promoviert. Anfang 2017 hat Sie ihre Dissertation über aktuelle Kontroversen zu einer vermeintlichen „Arabisierung" islamischer Lebensweisen in Indonesien und der Frage inwiefern Mobilität in die Golfregion kulturelle und religiöse Veränderungen anregt, verteidigt

Christina Pfeuffer untersucht in ihrem Forschungsprojekt Prozesse der menschlichen Handlungskontrolle mithilfe von Blickbewegungen. Menschen werden in ihrem Verhalten durch die von ihnen erwarteten Konsequenzen ihrer eigenen Handlungen beeinflusst. Dies spiegelt sich unter anderem in ihren Blickbewegungen wider. Bereits bevor die eigene Handlung, wie beispielsweise die Betätigung eines Lichtschalters, eine vorhersagbare Konsequenz in der Umgebung, also in diesem Fall das Aufleuchten einer Lampe, auslöst, wandert der Blick an den Ort, an dem diese Konsequenz auftreten wird. Diese antizipativen Blickbewegungen können daher genutzt werden, um Erwartungen bezüglich zukünftiger Handlungskonsequenzen zu untersuchen. Pfeuffer möchte mit diesem Ansatz Rückschlüsse auf fundamentale Prozesse der menschlichen Handlungskontrolle ziehen. Sie hat an der Universität Würzburg Psychologie studiert und schließt in Kürze ihre Promotion an der Universität Freiburg zum Thema „Instruktionsbasierte Handlungskontrolle" ab. Pfeuffer war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Max Weber-Programms des Freistaats Bayern.

Kontakt:
Dr. Rupinder Kaur
Institut für Mikrosystemtechnik
Tel.: 0761/203-7059
E-Mail:

Mirjam Lücking
Institut für Ethnologie
Tel.: 0761/203-2385
E-Mail:

Christina Pfeuffer
Institut für Psychologie
Tel.: 0761/203-9165
E-Mail:

 

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