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Senat beschließt Stellungnahme gegen Fremdenfeindlichkeit

Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bekennt sich zu Pluralität, Weltoffenheit und internationalem Austausch

Freiburg, 30.09.2016

 Senat beschließt Stellungnahme gegen Fremdenfeindlichkeit

Foto: Peter Mesenholl

Gemeinsame Pressemitteilung der Albert-Ludwigs-Universität und der Studierendenvertretung der Universität Freiburg

Der Senat der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat am 28.09.2016 eine Stellungnahme verabschiedet, in der sich das Gremium unmissverständlich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Pluralität, Weltoffenheit und internationalen Austausch positioniert:

Stellungnahme des Senats der Albert-Ludwigs-Universität gegen Fremdenfeindlichkeit

Der Senat der Albert-Ludwigs-Universität verurteilt entschieden jegliche Form fremdenfeindlicher Aktivität in allen Bereichen der Universität. In den letzten Monaten ist es wiederholt zu fremdenfeindlich motivierten Angriffen auf Einrichtungen der Universität gekommen:
Nach einer Cyberattacke haben Drucker der Universität antisemitische Hetze gedruckt. Das Gebäude der Studierendenvertretung und weitere Gebäude der Universität sind mehrfach durch in Fensterrahmen geritzte Hakenkreuze und durch fremdenfeindliche Sticker verunstaltet worden; diese Sticker stammen offenbar von der durch den Verfassungsschutz beobachteten rechtsextremistischen „Identitären Bewegung“.
Leitlinie für den Senat ist das Grundgesetz; dort ist unmissverständlich geregelt (Art.3, Abs.3, S.1): „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ 

Vor diesem Hintergrund macht der Senat der Albert-Ludwigs-Universität unmissverständlich deutlich, dass Universitäten Orte der Pluralität, der Weltoffenheit und des internationalen Austauschs sind. So kamen im Wintersemester 2015/16 über 16% der Studierenden an der Albert-Ludwigs-Universität aus dem Ausland, der Anteil ausländischer Studierender und ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler steigt seit Jahren an. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben an der Albert-Ludwigs-Universität keinen Platz.

Forschung und Lehre brauchen zur Entfaltung ein Klima, das nicht durch Hass und Angst, sondern durch Neugier und Offenheit gekennzeichnet ist. Dieses Klima zu schaffen und zu pflegen, versteht die Albert-Ludwigs-Universität als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Der Senat appelliert an die Mitglieder der Albert-Ludwigs-Universität, aktiv daran mitzuwirken.

(einstimmig beschlossen am 28.09.2016)


Die Initiative zu der Senatsresolution war vom Vorstand der Verfassten Studierendenschaft (VS) sowie den studentischen Vertreterinnen und Vertretern Julia Müller, Isabel Schön und Jona Winkel im Senat ausgegangen. „Dies ist ein großes Zeichen für die Universität und für die Gesamtgesellschaft. Wir begrüßen diese klare Aussage des Senats gegen das Erstarken rechter Kräfte“, sagt Isabel Schön vom Vorstand der VS und Senatssprecherin der Studierenden.

Die Senatsresolution steht in einer Linie mit einer Vielzahl von Aktionen, mit denen die Universität schon zuvor ihr klares Bekenntnis für Vielfalt und Toleranz unterstrichen hat. Beispielsweise hat die Universität im Jahr 2009 die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und sich 2015 an der bundesweiten Aktion „Weltoffene Hochschulen – gegen Fremdenfeindlichkeit“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) beteiligt. Der „Tag der Vielfalt“, den die Universität einmal im Jahr veranstaltet, wird sich am 14.11.2016 dem Thema „ethnische und geographische Herkunft“ widmen. „Mitmenschen aller Länder und Religionen erweitern und bereichern unsere universitäre Gemeinschaft“, sagt Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer. „Ohne diesen Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen, die gemeinsam an Lösungen für die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft arbeiten, ist Wissenschaft nicht denkbar. Die Universität stellt sich daher mit aller Entschiedenheit gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.“


Weitere Informationen
Webseite der Universität
Webseite des Studierendenrats



Druckversion der Pressemitteilung (pdf).

English Press Release